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Leistungsstarke Schüler der Kantonsschule Baden erhalten im Begabtenförderungsprogramm «Smart» die Möglichkeit, sich in einem Thema zu vertiefen. Allerdings werden auch schwache Schüler unterstützt.
Einen Roboter bauen und programmieren oder sich bereits in der ersten Klasse intensiver mit Shakespeare zu beschäftigen – das ist im normalen Unterricht kaum möglich. Den Schülern der Kantonsschule Baden bietet jedoch das Begabtenförderungsprogramm Smart die Gelegenheit, sich in solchen und weiteren Themen ausserhalb des Unterrichts zu vertiefen.
So können Schüler vor den kommenden Frühlingsferien in der Forschungseinrichtung PSI (Paul-Scherrer-Institut) den Experten über die Schulter schauen. Oder in sogenannten Coachings können sie sich in kleinen Gruppen in einem besonderen Thema vertiefen. Eine Lehrperson unterstützt sie dabei.
Daneben werden immer wieder Veranstaltungen angeboten, bei denen ein Dozent zu einem Thema referiert. So sprach beispielsweise der Schriftsteller und Philosoph Jonas Lüscher über Literatur und Philosophie. Drei Deutschklassen und einige Schüler des Förderungsprogramms konnten sich mit ihm austauschen.
Schüler und Lehrer profitieren
Das Begabtenförderungsprogramm, das zurzeit 26 Coachings und fünf Einzelvorlesungen anbietet, fördert auch den Austausch zwischen den Jahrgängen. «Das Begabtenförderungsprogramm soll es ermöglichen, dass sich Personen mit denselben Interessen austauschen können», sagt Andrea Hofmann, Prorektorin der Kanti Baden und Verantwortliche für Smart.
Auch für die Lehrpersonen biete das Programm einen Mehrwert: Lehrer können sich im Rahmen von Smart mit Themen auseinandersetzen, für die es im Unterricht wenig oder gar keinen Platz gibt.
«Was ein begabter Schüler ist, lassen wir relativ offen», sagt Hofmann. So werden nicht nur Musterschüler in das Programm aufgenommen, sondern auch all jene, die fähig und motiviert sind, mehr zu lernen und zu leisten. Dabei werden Schüler angefragt, ob sie in einem Coaching ihr Wissen erweitern wollen. «Von den angefragten Schülern nehmen nur 50 Prozent an einem Coaching teil», sagt Hofmann.
Viele Schüler seien neben der Schule schon bereits in Vereinen engagiert. «Das ist auch eine Form von Begabtenförderung im gesellschaftlichen Sinn, die von der Schule geschätzt und unterstützt wird.» Daneben haben alle Schüler die Möglichkeit, einer Lehrperson ein Thema für ein Coaching vorzuschlagen. Die Verantwortlichen von Smart würden diese Vorschläge prüfen und ein Coaching bewilligen oder ablehnen.
Projekte für Leistungsschwache
Andrea Hofmann ist sich bewusst, dass es neben der Begabtenförderung auch eine Unterstützung von leistungsschwachen Schülern geben sollte. «Für Schüler, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, gibt es bereits den Stützunterricht im Fach Deutsch», sagt sie.
Für sie wäre es auch eine Option, Stützunterricht in Fächern wie Mathematik oder Französisch anzubieten. Um Chancengleichheit an Schulen zu vergrössern, hat der «Bildungsraum Nordwestschweiz» eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die für diese Problematik Lösungen sucht.
Auch wenn bereits viele Veranstaltungen laufen, ist das Projekt Smart immer noch im Aufbau. Momentan evaluiert die Schule, wie das Projekt weiterentwickelt werden kann. Der Kanton hat für das Projekt Smart bis 2015 Geld gesprochen.