Büttikon will aus dem Gemeindeverband Kindes- und Erwachsenenschutzdienst Bezirk Bremgarten (Kesd) austreten und sich dem Dienst in Villmergen anschliessen. Die Gemeindeversammlung hat am Dienstagabend hat darüber zu befinden.
Nachdem Berikon und Villmergen vergangenes Jahr ihren Austritt aus dem Kindes- und Erwachsenenschutzdienst (Kesd) des Bezirks Bremgarten bekanntgegeben haben, will dies nun auch Büttikon tun. Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung am Dienstagabend den Austritt per 31. Dezember des Jahres 2024. Im Jahr 2025 will Büttikon dann dem Kindes- und Erwachsenenschutzdienst der Gemeinde Villmergen beitreten.
Die Villmerger Gemeinderätin Rosmarie Schneider erklärte an der Gemeindeversammlung vor zwei Jahren, dass es zwischen Villmergen und dem Kesd bezüglich Mandatsführungen unterschiedliche Auffassungen und teilweise unüberwindbare Differenzen gegeben habe.
Aus diesem Grund stimmte die Versammlung dem Alleingang zu. Mittlerweile verfügt Villmergen über einen eigenen Kindes- und Erwachsenenschutzdienst. Diesem möchte nun auch die Nachbargemeinde Büttikon beitreten. Vizeammännin Silvia Koch Vollenweider begründet dies wie folgt:
«Wir wünschen uns einen Vertragspartner auf Augenhöhe, das ist in diesem kleinen Verband möglich. Ausserdem werden die Dienstleistungen vor Ort angeboten.»
In der Botschaft zur Gemeindeversammlung erwähnt der Büttiker Gemeinderat als weiteren Grund die Absetzung des damaligen Geschäftsführers des Kesd des Bezirks Bremgarten im Oktober 2018 und die darauffolgende Unruhe, welche die Freistellung damals auslöste.
Dies habe eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erschwert, so der Gemeinderat weiter. Silvia Koch Vollenweider will dies nicht kommentieren, die Geschichte habe sich vor vier Jahren ereignet. Zudem habe der Gemeinderat bereits an der Gmeind vor einem Jahr informiert, dass man diesen Schritt in Erwägung ziehe, sagt sie.
Mit dem Beitritt zum Villmerger Kindes- und Erwachsenenschutzdienst erhofft sich die Gemeinde Büttikon mehr Einflussnahme als bisher. Zudem pflege man mit der Nachbargemeinde Villmergen seit Jahren einen guten Austausch und arbeite bereits in verschiedenen Aufgabengebieten eng zusammen, argumentiert der Gemeinderat in seiner Botschaft zur Gemeindeversammlung.
Stimmen die Büttikerinnen und Büttiker dem Antrag des Gemeinderates zu, so wird der Austritt aus dem Verband per 31. Dezember 2024 in die Wege geleitet. Auf der Traktandenliste stehen ausserdem zwei Pensenerhöhungen. Eine Erhöhung um 40 Prozent strebt man im Hauswarts- und Bauamtsteam an, eine weitere um 10 Stellenprozente bei der Schulverwaltung.
Diese Stellenerhöhungen machen sich auch im Budget 2023 bemerkbar. Es sieht einen Aufwandüberschuss von 231'000 Franken vor. Für Mehrausgaben sorgen zudem die Lohnanpassungen für das Verwaltungspersonal und die gestiegene Bautätigkeit innerhalb der Gemeinde. Der Gemeinderat beantragt dennoch, den Steuerfuss unverändert auf 96 Prozent zu belassen.
Steigende Kosten verursachen der Bereich Bildung und die diversen Weiterbildungskurse der Feuerwehr, die wegen Corona nun nachgeholt werden. Diese Mehrausgaben werden mit einer Entnahme aus dem Eigenkapital gedeckt.