Am Pfingstmontag findet das 46. Motocross Muri statt. Die Organisierenden verraten, welche bekannten Namen in diesem Jahr auf der Piste dabei sind, und wie das Rekordjahr 2022 sie nach Corona überrumpelt hat.
Es herrscht emsiges Treiben auf dem Aspigelände in Muri. Rund 20 Helfende sind dabei, die Eisenstangen zu montieren, die später Teil des grossen Festzelts sein werden. Lange werden sie dafür wohl nicht brauchen. Denn in der nächsten Stunde wird sich die Anzahl Freiwillige verdreifachen.
60 paar helfende Hände erwartet OK-Präsident Beat Gassmann, die an diesem Dienstagabend und auch an den anderen Tagen dieser Woche nach Feierabend beim grossen Aufbau für das 46. Motocross Muri anpacken. «Mit diesen Leute muss man einfach Freude haben», sagt Beat Gassmann und blickt strahlend über das Areal. «Dass so viele mithelfen ist einfach sensationell.»
Es ist spürbar: Für Gassmann ist bereits das Aufstellen des Grossanlasses ein Highlight. Gleich nach den vielen Fahrerinnen und Fahrern, die aus ganz Europa anreisen, um auf der Freiämter Piste zu crossen – darunter viele Weltmeistergrössen. Zusätzlich werden 8000 bis 10’000 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet.
Das was sie hier in Muri seit über 40 Jahren jeweils am Pfingstmontag auf die Beine stellen, erfüllt Beat Gassmann und Urs Huwiler, Präsident des Motorradsportclubs, mit Stolz. Im vergangen Jahr knackten sie sogar alle Rekorde. «Seit 2006 habe ich die Vision von einem Motocross, wie es heute stattfindet», sagte Gassmann damals gegenüber der AZ. 12’000 Besuchende strömten zur Piste oberhalb von Muri.
Dass der Anlass nach Corona so gut anlaufen würde, damit hätten die Verantwortlichen nicht gerechnet. «Wir wurden etwas überrumpelt und sind an unsere Grenzen gekommen», gibt Huwiler zu. «Und trotzdem musste niemand länger als 15 Minuten fürs Essen anstehen», fügt Gassmann lobend an.
Ein solcher Erfolg könne einerseits erzielt werden, weil die Leute an die Organisatoren glaube. «Zudem stimmt bei uns die Qualität, und das von der Piste bis zur Bratwurst», sagt er. So sei es gelungen, dass sich das Motocross Muri einen guten Namen machen konnte. «Unser Motocross ist in der Schweiz genau so bekannt, wie das Kloster Muri», sagt Gassmann.
Stolz ist Gassmann auch in diesem Jahr wieder auf die Namen, die auf der Startliste stehen. «Wir haben wirklich ein sehr gutes Feld. In der Kategorie Inter Sidecar fährt das Team Etienne Bax/Ondrej Cermak mit. Sie sind vierfache und aktuelle Weltmeister», nennt er ein Beispiel. Weiter seien auch in diesem Jahr viele Teilnehmer aus Frankreich dabei, Emil Weckman aus Finnland stehe ebenfalls am Start.
Am stärksten sticht aber wohl der Name Luca De Aliprandini heraus. Der italienische Ski-Weltcup-Rennfahrer – und Lebenspartner von Michelle Gisin – wird am Yamaha Cup selbst mitfahren und anschliessend auch noch Autogramme geben.
Unterdessen steht das Gerüst des Festzeltes, und auch die Seitenwände sind schon montiert. «Ich nehme acht Leute mit hoch auf die Piste um Pfähle einzuschlagen», informiert ein Kollege Beat Gassmann. Dieser sagt: «Alle hier leben fürs Motocross, das merkt man.» Das und die jeweils positiven Rückmeldungen der Zuschauerinnen und Zuschauer motivieren ihn jedes Jahr aufs neue. «Ich bin jetzt 58 und werde diesen Event noch lange machen», sagt er bestimmt.