Da viele Verkehrsteilnehmende in Rottenschwil zu schnell unterwegs sind, möchte der Gemeinderat nun Massnahmen ergreifen. Auch in Werd drängt sich eine Verkehrsberuhigung auf, da sich die Verkehrssituation im Weiler noch nicht von der Baustelle in Unterlunkhofen erholt hat. Das sagt die Bevölkerung dazu.
Auf den Rottenschwiler Quartierstrassen wird zu schnell gefahren. Dessen sei sich die Gemeinde seit verschiedenen Vorfällen und nun auch aufgrund der Rückmeldungen aus der Bevölkerung bewusst, wie Gemeindeschreiberin Cornelia Burkard mitteilt.
Dazu kommt, dass der Durchgangsverkehr im Weiler Werd merklich angestiegen ist. Das, weil diese Route seit der Baustelle samt Strassensperrung in Unterlunkhofen im Frühling dieses Jahres immer noch häufig als Abkürzung benützt wird. Das ärgert die Anwohnenden – und ist auch gefährlich.
«Die Werdstrasse wird von Kindern benützt, die vom Weiler nach Rottenschwil zur Schule oder mit dem Velo vom Dorf nach Jonen in die Oberstufe müssen», erklärt Burkard. Aus diesen Gründen werden nun Massnahmen zur Verkehrsberuhigung analysiert. Im kommenden Jahr soll überprüft werden, auf welchen Quartierstrassen es sich lohnt, eine 30er-Zone einzuführen.
Der Ursprung einer solchen gesamtheitlichen Überprüfung liegt in einer Umfrage, die der Gemeinderat vor einiger Zeit im Wohngebiet Ziegelackerfeld im Rahmen des kommunalen Gesamtplans Verkehr durchgeführt hat. Dabei ging es um eine Tempo-30-Zone und darum, was mit der dortigen Barriere am Eingang des Quartiers geschehen soll.
«Die Mehrheit war dafür, dass die Barriere bleibt, um das Quartier, das auf beiden Seiten auf die Kantonsstrasse mündet, etwas abzugrenzen», so Burkard. Auch eine 30er-Zone kam gut an. «Da haben wir uns überlegt, dass es sinnvoll wäre, das gleich in allen Quartieren zu überprüfen.»
Dafür hat der Gemeinderat nun im Budget 2024, das sie am 15. November an der Gmeind zur Genehmigung vorschlägt, einen Posten für ein Massnahmenkonzept eingerechnet. Am Donnerstag präsentierte sie ihren Plan der Bevölkerung im Rahmen eines runden Tisches.
«Es waren 26 Personen anwesend. Sie gaben sehr positive Rückmeldungen dazu, dass wir das nun überprüfen wollen», erzählt Burkard. Es sei viel diskutiert worden, besonders über die Umsetzung der 30er-Zonen und über mögliche Verkehrsberuhigungen in Werd.
Die Gemeinde ist der Ansicht, dass man in Werd den Durchgangsverkehr durch eine Temporeduktion von 40 auf 30 abhalten könne. Der Vorschlag aus der Einwohnerschaft, den Weiler mit einem Fahrverbot zu belegen, sei eher nicht möglich, so Burkard. «Es haben auch andere Gemeinden einen Beitrag an die Werdbrücke bezahlt. Da können wir nicht einfach sagen, dass hier nur noch die Werderinnen und Werder durchfahren dürfen.»
Besprochen wurde auch die Situation auf der Werdstrasse Ausfahrts Rottenschwil. Den Input aus dem Dorf, dort das aktuell geltende Tempo 80 zu reduzieren, werde man nun prüfen. Geplant sei, dass man die 30er-Zonen im Herbst 2024 ausschreibe. 2025 wolle man diese umsetzen.
Positive Rückmeldungen gab es am runden Tisch auch zur neuen Vortrittsregelung im Dorf. Seit fast zwei Wochen sind acht bisherige Rechtsvortritte aufgehoben und die beiden oberhalb der Schule neu am Boden markiert. «Es wurde festgestellt, dass die Autos dort seither wirklich langsamer fahren und tatsächlich auch anhalten», freut sich Burkard. Dafür muss sie verkünden, dass die Gemeinde zum geplanten Kreiselprojekt nichts Neues weiss. Dieses sei aufgrund von Einsprachen nach wie vor hängig.