Laufenburg
Gedichte, Gesang, Tanz: Die Premiere von «Open Mic» bringt viel Frauenpower auf die Bühne

Junge Talente traten in der Laufenburger «Kultschüür» im Rahmen des «Open Mic» auf. Die Premiere des Forums Junge Kultur kam gut an. Im Rampenlicht standen acht junge Frauen mit unterschiedlichen Darstellungsformen.

Peter Schütz
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Junge Talente traten in der Laufenburger «Kultschüür» im Rahmen des «Open Mic» auf, hier (v. l.) Laura Buccheri, Sarah Hallauer und Lea Buccheri.

Junge Talente traten in der Laufenburger «Kultschüür» im Rahmen des «Open Mic» auf, hier (v. l.) Laura Buccheri, Sarah Hallauer und Lea Buccheri.

Bild: Peter Schütz / Aargauer Zeitung

Raus aus der Komfortzone, ab auf die Bühne: Die Premiere von «Open Mic», dem Forum Junge Kultur in der Laufenburger «Kultschüür», konnte sich sehen und hören lassen. Acht junge Frauen legten am Freitagabend insgesamt sechs Auftritte hin – die meisten von ihnen zum ersten Mal vor Publikum.

Ein bisschen Lampenfieber war im Spiel, doch die jungen Talente liessen sich davon nicht beeindrucken, sondern stellten ihre Kreativität mutig und überzeugend vor. Mit Gedichten, Musik, Tanz sowie einer digitalen Ausstellung gestalteten Nicole und Natalie Schorr, Noemi Lakatos mit Karen de Moras, Linda Essig sowie Lea und Laura Buccheri einen abwechslungsreichen, spannenden Abend.

Spontan gesellte sich die Sängerin Sarah Hallauer dazu. Die Moderation hatte Luana Werdenberg, Gäste waren die Schauspielerin Aileen Lakatos und die Künstlerin Franziska Tanner.

Ein Projekt mit offenem Ausgang

Den Anstoss zum Forum Junge Kultur hatte Martin Willi, Betriebsleiter der «Kultschüür», gegeben. «Als ich das Experiment im Kopf hatte, rechnete ich mit null bis hundert Personen», blickte er zurück. Deren hundert waren es nicht, die der Premiere beiwohnten, aber auch nicht null. Martin Willi kam auf 31 Anwesende, ein respektables Ergebnis für ein Projekt mit offenem Ausgang. An mutmachenden Worten mangelte es jedenfalls nicht. «Ihr seid immer im Vorteil gegenüber dem Publikum», stellte Willi klar. Noch eine Feststellung: «Ihr seid Talente», bemerkte eine Zuschauerin. Und:

«Lasst euch nicht beeinflussen, dann seid ihr auf dem richtigen Weg.»

Den Auftakt machte Nicole Schorr mit zwei Liedern, eines davon a cappella vorgetragen. Danach kam ihre Schwester Natalie Schorr an die Reihe. Sie zeigte eine Auswahl von Bildern, die sie mit dem Handy gezeichnet hatte. Anfänglich habe sie von Hand gezeichnet, berichtete sie, erst vor zwei Jahren habe sie begonnen, digital vorzugehen. Das Ergebnis: Fische, Emojis, Porträts, farblich stimmig aufgebaut.

Eine Premiere in der Premiere

Noemi Lakatos aus Laufenburg und Karen de Moras aus Zürich stellten sich mit Gesang und Tanz vor. Das Duo trat zum ersten Mal zusammen auf, ausserdem mit einem eigenen Lied – eine Premiere in der Premiere also. Linda Essig aus Mettau trug zwei Gedichte vor. Es sei an der Zeit, diesen grossen Schritt zu tun und die Bühne einzunehmen, hielt sie fest. Und wie sie die Bühne einnahm: mit Texten, die ungewöhnlich offen ihr Innerstes nach aussen kehrten.

Karen de Moras (links) und Noemi Lakatos kombinierten Tanz und Gesang auf der Bühne der «Kultschüür».

Karen de Moras (links) und Noemi Lakatos kombinierten Tanz und Gesang auf der Bühne der «Kultschüür».

Bild: Peter Schütz / Aargauer Zeitung

Den Abschluss bildeten die Schwestern Lea und Laura Buccheri mit Gesang und Gitarre, bei einem Lied gesellte sich Sarah Hallauer dazu. Männliche Jugendliche traten nicht auf.

Den jungen Talenten gab Aileen Lakatos, Schauspielerin und Multimediaproduzentin, den Rat, sich nicht verbiegen zu lassen. «Lasst euch nichts gefallen, macht, was ihr wollt», sagte sie. «Es gibt immer die Machtdemonstrationen, da muss man einfach weitermachen», so Lakatos. Schliesslich Franziska Tanner: Ein Leben mit der Kunst verlaufe nicht geradlinig, sondern in Schlangenlinie. «Es gibt einen inneren Antrieb, weil man es gern macht.»