Rupperswil
Startschuss zu einem Jahr Festlichkeiten: «Es wird dem Geburtstagskind ganz warm ums Herz»

In Rupperswil fand an diesem Wochenende die Auftaktfeier für das Jubiläumsjahr statt. Dabei wurden Einblicke in die vergangenen 850 Jahren der Gemeinde gegeben. Das Fest fand bei den 450 Anwesenden grossen Anklang.

Anja Suter
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Die Theatergruppe Tangram zeigte, wie es in Rupperswil früher ausgesehen haben könnte.

Die Theatergruppe Tangram zeigte, wie es in Rupperswil früher ausgesehen haben könnte.

Anja Suter

«Hier sieht man alle, die man schon lange nicht mehr gesehen hat», sagte ein Besucher der 850-Jahr-Feier in Rupperswil zu seinem Sitznachbarn. Die Auftaktfeier zum Jubiläumsjahr in der Sporthalle in Rupperswil hatte am Sonntagvormittag viele Gäste angelockt. Rund 450 Personen sassen auf ihren Stühlen und warteten auf das Programm.

Sichtlich erfreut war auch Mirjam Tinner, Frau Gemeindeammann von Rupperswil. «Ich stehe heute als Vertretung von unserem Geburtstagskind Robischwyl hier», sagte sie und nannte damit den historischen Namen des Dorfes. Dem Geburtstagskind sei es fast schon ein wenig peinlich, wie man sein Jubiläum feiere. «Es ist der Meinung, dass es selbst nicht viel dazu beigetragen hat», sagte Tinner. Es sei aber stolz darauf, dass es sich seinerzeit im schönen Kanton Aargau bei der Aare niedergelassen habe.

In ihrer Rede ging Tinner immer wieder auf die Historie des Dorfes ein. Denn genau darum, sollte es am ersten von mehreren Anlässen in diesem Jahr gehen. Das Dorf könne Geschichten erzählen, vom Kampf über die Benützung von der Aare, vom ersten Einwohnenden, bis heute, wo fast 6000 Einwohnerinnen und Einwohner hier wohnen. «Wenn das Geburtstagskind sieht, wie viele Personen für das Jubiläumsjahr gearbeitet haben, wird es ihm ganz warm ums Herz. Es zeigt, dass man hier das Miteinander pflegt und stolz ist, im Dorf wohnen zu können», sagte Tinner.

Weitere Veranstaltungen sind geplant

Auch OK-Präsident und Ehrenbürger von Rupperswil, Ruedi Hediger sprach zu den Anwesenden. Er ermunterte sie, auch an den weiteren geplanten Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläumsjahres teilzunehmen. Für das Organisationskomitee seien vor allem zwei Aspekte bei der Konzeptentwicklung wichtig gewesen, so Hediger. Man wolle zeigen, dass Robischwyl lebe. Und vor allem, dass es von seinen Einwohnerinnen und Einwohner lebe.

So habe man bei der Auswahl von Rednerinnen, Künstlern und Musikerinnen vor allem Personen aus Rupperswil und nahestehende Personen gesucht. «Es ist unglaublich, welche Schaffenskraft wir da gefunden haben», sagt Hediger. So werde etwa an der Bundesfeier Christoph Mäder sprechen, Präsident von Economiesuisse, der im Dorf aufgewachsen ist. Es sei aber auch wichtig, dass in diesem Jahr nicht nur Feste gefeiert werden, sondern dass man auch an die Geschichte und Kultur des Dorfes denke.

Rund 450 Personen besuchten die Auftaktfeier am Sonntagvormittag.

Rund 450 Personen besuchten die Auftaktfeier am Sonntagvormittag.

Anja Suter

Ein Stück der Vergangenheit von Robischwyl präsentierte der Geschichtsstudent Marc Friedli. «Unser Dorf ist viel älter als 850 Jahre», sagte er. Wie alt Rupperswil ist, sei aber schwierig zu sagen. Es wurde ein Ziegelofen aus der Römerzeit gefunden und Historiker vermuten, das Dorf sei rund um den Bären entstanden.

Die Theatergruppe Tangram versetzte die Anwesenden auch visuell in eine frühere Zeit. Sie zeigten, wie das Leben 700 Jahre nach Christus ausgesehen haben könnte. Etwa mit Fischfang aus der Aare und gemütlichem Zusammensein um die Feuerstelle. «Entstand Rupperswil wirklich so? Wir wissen es nicht», schloss der Erzähler der Geschichte. Die Theatergruppe wird auch an den weiteren Anlässen im Jahr Geschichten von Robischwyl präsentieren.