Landstatthalter Jean-Pierre Gallati betonte beim Spatenstich, wie wichtig der Bahnhof Möriken-Wildegg für den ganzen Kanton ist. Für die Wirtschaft ist es gar der drittwichtigste Bahnhof des Kantons. Nun wird er für 45 Millionen Franken umgebaut.
Mit Bahnhöfen habe er schon viel zu tun gehabt. «Aber ich habe noch nie erlebt, dass das WC-Häuschen als Hingucker bezeichnet wird», scherzte Landstatthalter Jean-Pierre Gallati beim offiziellen Spatenstich zum 45-Millionen-Franken-Umbau des Bahnhofs in Möriken-Wildegg. Den Löwenanteil der Kosten tragen die SBB.
Dem WC-Haus kommt künftig tatsächlich eine besondere Bedeutung zu, wie der zuständige Gemeinderat Beat Fehlmann am Dienstagmorgen vor Beteiligten und Anwohnenden ausführte. Denn dort, wo die heutige Anlage und der Kiosk stehen, soll ein Platz mit rund einem Dutzend Bäumen entstehen und eben eine neue Klo-Anlage. Ein Zentrum für die Bevölkerung, das auch unabhängig vom Bahnhof genutzt werden kann. Besonders wertvoll für die Gemeinde sei ausserdem, dass das historische Bahnhofshaus stehen bleibt. Es ist nur wenige Jahre jünger als die 175-jährige Eisenbahngeschichte der Schweiz.
Der Bahnhof in Möriken-Wildegg, so betonte Gallati, sei, was den Güterumschlag betrifft, nach Mellingen und Suhr der drittwichtigste im ganzen Kanton. Er sei eine Drehscheibe von regionaler Bedeutung, der Umbau für den Kanton ein bedeutendes Bauvorhaben. Frau Gemeindeammann Jeanine Glarner stiess ins gleiche Horn – und nutzte die Gelegenheit, sich dafür starkzumachen, dass der Regio-Express auch weiterhin stündlich am Bahnhof hält. Geht es nach dem vom Kanton beschlossenen «Mehrjahresprogramm öffentlicher Verkehr», wird das per 2035 nicht mehr der Fall sein.
Bis dann aber strahlt der Bahnhof Möriken-Wildegg schon zehn Jahre in neuem Glanz, wenn der Zeitrahmen für den Grossumbau eingehalten wird. Was in dieser Zeit wo passiert, zeigte Gemeinderat Fehlmann auf einem Rundgang.
Auf der Westseite entsteht ein neuer Bushof, der vor allem den Pendelnden aus den Gemeinden Auenstein, Veltheim, Schinznach und Thalheim zugutekommt. Ebenfalls neu wird auf dieser Seite ein Parkplatz gebaut, dasselbe passiert auf der Ostseite des Bahnhofs. Die Unterführung wird leicht versetzt und um das Doppelte verbreitert. Der bestehende Wartebereich wird ebenfalls ausgebaut. Das Wahrzeichen des Bahnhofumbaus soll das neue Dach darüber sein. Es wird, in Anlehnung an die Industriegeschichte der Gemeinde, aus Beton gegossen werden.