Ein unachtsamer Basilisk verliert den Basler Humor. Trotzdem gibt es auf der kleinen Bühne bei dieser Vorfasnachtsveranstaltung einiges zu lachen.
Der Basler Humor, auf den wir so stolz sind, geht am Kinder-Charivari verloren. Die Laternen bleiben weiss, die Sprüche fehlen. Die «Zeedel» sind leer und die Schnitzelbänkler können nicht mehr singen.
Diese Situation entsteht, weil der grosse Basilisk (Fiona Benz) auf dem Brunnen beim «Räppli-Platz» am Morgestraich gerne seinen kleinen Kollegen (Palesa Labhardt), der im Brunnen in der «Läggerli-Gass» wohnt, dabei hätte.
Doch es gibt mindestens zwei Probleme: Wer den Basilisken lange in die Augen schaut, schläft schnell ein, im dümmsten Fall bis zu hundert Jahre. Gleichzeitig versiegt der Brunnen, wenn ihn der kleine Basilisk verlässt. Wer von diesem Wasser trinkt, hat den Basler Humor.
Nach zwei coronabedingten Absagen ein weiteres Horrorszenario, das die Basler Fasnacht treffen könnte. Da ist aber noch Julian (Yuri Fasola) und seine beste Kollegin (Aline Fritschi). Er soll ganz nach seinem Vater ein Schnitzelbänkler werden. Der (Maurus Voltz) hat mit seiner Freundin Ursula (Elisa Aschmann) den Berner Danu (Lucien Jaskulski) eingeladen.
Danu will unbedingt auch Schnitzelbänke singen und übt zusammen mit Julian bei der strengen Lehrerin (Lara Schenk). Der Berner singt dann auch und sogar noch gut, wenn auch in seinem Dialekt. «Wir Basler sind schliesslich weltoffen!», sind die Einheimischen überzeugt. Mittlerweile gerät der eine Brunnen in Brand, der von Kommandant Wässerli (Marco Brodmann) und Feuerwehrmann Brändli (Hugo Teixeira) gelöscht wird.
Der grosse Basilisk verspricht Julian beim Schnitzelbank-Singen zu unterstützen, wenn er nachher dem Vater gesteht, dass er lieber trommeln möchte. Julian zeigt als junger «Heiri» eine hervorragende Schnitzelbank-Rap-Einlage, der dem richtigen «Heiri» sehr nahe kommt. Sein Vater kann aufgrund des fehlenden Basler Humors seine Verse nicht mehr singen und dem Basilisken wird klar, dass er etwas gut machen muss.
So trommelt er alle Basilisken der Stadt zusammen und hält Rat bei jenem alten Basilisken, der seit Jahrzehnten am Vierwaldstättersee steht. Dieser erinnert sich an einen zweiten Brunneneingang. Denn der obere ist vom eingeschlafenen Feuerwehrmann Brändli «verstopft». So schaffen es die vereinigten Basilisken, den Brunnen wieder Wasser spenden zu lassen und somit den Baslerinnen und Basler ihren Humor zurückzugeben.
Hilfe erhält der Basilisk auch vom Goldenen Waggis (Matthias Volz) und vom Silbernen Pierrot (Charlin Pajkovic). Das Stück «S Ghaimnis vom Basilisgge-Brunne» lebt auch von der Situationskomik, etwa als der Basilisk niesen muss und ihm ein «Fazenettli» (Taschentuch) und ein Coronatest gereicht wird.
Oder dass einem langsamen Berner ein Basler Schnitzelbank wie ein Rap vorkommen müsse. Ein besonderer Gag ist, dass «Tele Basileo» (Linus Röthlisberger als Reporter und Anouk Schlegel als Kamerafrau) aufgrund des fehlenden Humors nicht mehr senden kann und «Tele Züri» den Sendeplatz übernimmt.
Die Kinder im Publikum bringen die akrobatischen Einlagen des kleinen Basilisken (Xenia Balmer) und die Flüge des grossen Basilisken zum Staunen. Die Junge Garde der «Rhygwäggi» macht manchen Binggis im Publikum auf trommeln und pfeifen «gluschtig», wie auch die jungen «Schränzer» der Guggenmusik Krachschnygge. Auf der Querflöte begleitet Gwendolin Studer die Flugszenen.
Kinder-Charivari-Obmaa Michael Uebelhart freute sich über die gelungene Premiere und gestand: «Es gab zwei, drei Momente in der Vorbereitung, die schwierig waren.» Doch nun werden alle geplanten Vorstellungen gespielt, für die es noch Tickets gibt.