Am 27. November befinden die Laufner Stimmberechtigten an der Urne über den neuen Werkhof. In Laufen hat der Abstimmungskampf um das heftig umstrittene Projekt begonnen.
Um den Neubau des Werkhofs ist in Laufen eine Kontroverse entbrannt. Der Stadtrat betont die Wichtigkeit der Anlage, während die Gegner monieren, die verschuldete Gemeinde könne sich das 5,4-Millionen-Projekt nicht leisten. Am 27. November stimmen die Laufnerinnen und Laufner an der Urne über den Bau ab.
Im Juni hatte sich die Gemeindeversammlung deutlich für den Bruttokredit für den Werkhof nördlich des Schwimmbads in der Neumatt ausgesprochen. Gegen den Beschluss wurde mit 523 Unterschriften erfolgreich das Referendum ergriffen. Nach der Versammlung legten vier Mitglieder der Finanzkommission ihr Amt nieder, da sie sich vom Stadtrat übergangen fühlten. Die Zurückgetretenen sind der Ansicht, die Stadt übernehme sich finanziell mit dem neuen Werkhof.
Die Stimmberechtigten im Städtchen mit fast 6000 Einwohnenden erhalten in diesen Tagen die Abstimmungsunterlagen zugestellt. In der kommenden Woche findet in der Mehrzweckhalle der Primarschule eine Podiumsveranstaltung statt. Ein Pro-Komitee, dem unter anderem die früheren Stadtpräsidenten Alex Imhof und Brigitte Bos sowie die beiden Laufner Landräte Linard Candreia und Marc Scherrer angehören, hat sich in Stellung gebracht. Auf einer kürzlich aufgeschalteten Website und mit samstagtäglichen Standaktionen werben sie für den Neubau. Sie finden:
«Nach mehr als 20 Jahren intensiver Standortsuche und Klärung aller möglichen Alternativen ist die einzige Option, den Werkhof jetzt auf dem Grund in der Neumatt zu bauen.»
Heute ist der Laufner Werkhof auf verschiedene Standorte verteilt. Der Hauptstandort befindet sich am Seidenweg, wobei auch auf dem Areal Birspark, in der Eishalle und in einer Scheune im Stedtli verschiedene Materialien untergebracht sind.
«Die heute benutzten Gebäude haben ihre Lebensdauer erreicht und sind sanierungsbedürftig», erklärt der Laufner Stadtverwalter Thomas Locher auf Anfrage. Am Seidenweg und im Stedtli werde «Land an bester Lage belegt, welches endlich der Wohnnutzung zugeführt werden» könne. Mit dem neuen Werkhof würde sich «alles übersichtlich an einem Ort befinden». Dies vereinfache die Abläufe und mache die Arbeitseinsätze der Mitarbeitenden effizienter. Eine Aufstockung des Personals sei nicht geplant.
Mit 25 Millionen Franken ist die Stadt Laufen stark verschuldet. Für das Referendumskomitee ist das aktuelle Projekt deshalb für Laufen überdimensioniert. Auf seiner Website schreibt das Komitee:
«Dass der heutige Werkhof nicht mehr zeitgemäss ist, streiten wir nicht ab. Doch ist das vom Stadtrat präsentierte Neubau-Projekt nicht finanzierbar und lässt die grosse Verschuldung weiter ansteigen.»
Dem Komitee stehen der zurückgetretene Finanzkommissionspräsident Martin Meier, der ehemalige Laufner Stadtrat Hans Herter sowie Ralph Jordi, Mitglied der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission, vor. Das Komitee findet, der Stadtrat solle ein abgespecktes Projekt vorlegen.
Für eine Veränderung plädiert zwar auch Ralph Jordi vom Referendumskomitee. Das Land am Seidenweg solle unbedingt für Investoren freigegeben werden. Dies wäre in der hochverschuldeten Stadt dringend notwendig. Aber: «Man sollte prüfen, ob es diesen Neubau tatsächlich braucht oder ob nicht auch bestehende Gebäude genutzt werden könnten.» Der Laufner Stadtverwalter Thomas Locher betont hingegen, die Gegnerinnen und Gegner würden vergessen, dass die Stadt Laufen das Land in der Neumatt bereits vor sieben Jahren gekauft habe.
Der Abstimmungskampf in Laufen ist lanciert. Selbst wenn das Pro-Komitee mit einigen bekannten Persönlichkeiten aufwarten kann, findet Ralph Jordi vom Referendumskomitee: «Ich denke, unser Komitee vertritt eher das Volk.»
Liebe Leserin Lieber Leser Die jährliche Belastung der Stadt Laufen steigt mit diesem Neubau um zusätzliche CHF 400'000. Dies bei einer Verschuldung von über CHF 30'000'000. Laut Einwohnerversammlung vom letzten Dezember wird diese in ein paar Jahren auf über 50 Millionen ansteigen. Als Privatperson würde ich sicherlich keine derartigen Investitionen tätigen, wenn meine finanzielle Lage derart desaströs wäre. Details hierzu sind auf der Webseite der Stadt Laufen nachzulesen. Überzeugen Sie sich also selbst von der Realität. Gerne stehe ich auch persönlich Red und Antwort. NEIN zum Werkhof Neumatt i.V. Ralph Jordi