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In Zukunft soll man in Duggingen dem linken Birsufer Richtung Grellingen nach spazieren können. Den neuen Weg zu bauen, wird allerdings nicht ganz einfach.
Von der Mündung in Birsfelden bis zum Eingang des Laufentals kann man zu Fuss entlang des linken (westlichen) Birsufers gehen, immer nahe am Wasser. Doch am Angensteinerbrückli ist Schluss, denn zwischen Kantonsstrasse und Birs ist kein Durchkommen mehr.
«Wir erhalten Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die bemängeln, dass man zwar im Birseck gut der Birs entlang kommt, der Weg dann aber bei uns aufhört»,
sagt der Dugginger Gemeindeverwalter Christian Friedli. Denn auch weiter die Birs hoch ist das westliche Ufer kaum erschlossen. Es gibt vereinzelt bereits Pfade, teilweise einen ausgeschilderten Wanderweg. Bis nach Grellingen kommt man aber zu Fuss nicht.
Dem Dugginger Gemeinderat schwebt jetzt vor, die Lücken zu schliessen. Aufgewertet oder neu gebaut sollen insgesamt über drei Kilometer neue Wege. Einerseits soll der Uferweg aus dem unteren Birstal eine Fortsetzung finden. Dieser ist ein Projekt der Birsstadt, zu der Duggingen gehört. Andererseits soll man dank der bereits existierenden Passerellen beidseits der Birs einen Rundweg spazieren können.
Ganz einfach wird es allerdings nicht, diesen Weg zu erstellen. Denn er führt durch Abschnitte des Birsufers, die derzeit schlecht zugänglich sind – und ökologisch wertvoll sind, weil kaum ein Mensch die Natur stört.
«Wenn man die Leute an solche Orte hinbringt, ist es einerseits schön, dass sie sehen, was wir da haben und wozu man Sorge tragen muss»,
sagt Thomas Fabbro, Co-Geschäftsführer von Pro Natura Baselland. Andererseits könne es auch Schwierigkeiten bereiten, weil wertvolle Lebensräume verloren und für Kleinlebewesen zerstückelt würden. «Ich hoffe, das wird sorgfältig abgeklärt, bevor gebaut wird.»
Die Fischerei-Pachtvereinigung des Bezirks Laufental (Fipal) sieht das Projekt positiv, wie es auf Anfrage heisst. Das gegenüberliegende Ufer sei noch nicht durch Verbauung und Industrie belastet und naturnahe belassen. «Dieser Faktor und die nicht zugänglichen Stellen bilden einen wichtigen Rückzugsort für die Tierwelt in und rund um das Wasser. Solche Abschnitte werden immer rarer.» Als wichtig erachtet es die Fipal aber, dass der Uferschutzstreifen unberührt bleibe, sodass die Beschattung des Gewässers gewährleistet sei.
Eineinhalb Millionen Franken soll der Weg kosten, inklusive einer neuen Passerelle am Südende. Duggingen hat das Projekt ins Agglomerationsprogramm des Bundes eingegeben, in der Hoffnung, dass dieser 30 bis 40 Prozent der Kosten übernimmt. Ansonsten sind für Fusswege die Gemeinden zuständig.
Anders sähe die Finanzierung aus, falls darauf eine Veloroute führen würde. Dann würde sich womöglich der Kanton beteiligen. Doch danach sieht es nicht aus. Zwar weist die heutige Veloroute auf der anderen Seite der Birs einige Problemstellen auf. Doch diese will der Kanton in den kommenden Jahren sanieren. Eine Verlegung der Veloroute ans andere Ufer ist kein Thema.
Zudem müsste ein velotauglicher Weg wohl drei Meter breit und geteert sein, wie Friedli anmerkt: «Das wäre ein noch grösserer Eingriff in die Uferschutzzone.»