Luftfahrt
Nach der Pandemie: Ist der Euro-Airport bereit fürs Comeback?

Arbeiten im stauanfälligen Ankunftsbereich sollen erst in einem Jahr abgeschlossen sein – trotz prognostiziertem Ansturm im Sommer. Easyjet gibt sich derweil noch zurückhaltend in der Planung der Sommersaison.

Rahel Empl Jetzt kommentieren
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Warten auf bessere Zeiten: Bald dürften sich die Hallen des Euroairports wieder füllen.

Warten auf bessere Zeiten: Bald dürften sich die Hallen des Euroairports wieder füllen.

Roland Schmid

Die Aussichten sind deutlich besser als auch schon. Epidemiologinnen und Epidemiologen aus aller Welt gehen davon aus, dass im Frühling das Gröbste der Pandemie überstanden sein wird. Das weckt die Reiselust der Menschen und damit auch Hoffnungen in der Luftfahrt: Laut einer Prognose des Datenanalyse-Spezialisten Cirium soll die Auslastung der Airlines weltweit um 47 Prozent steigen. Es wäre ein Comeback, das zwar nicht an die Zahlen vom Vorkrisenjahr 2019 heranreichen würde, jedoch aufs Niveau von 2015.

Damals zählte der Basler Euro-Airport (EAP) 7,1 Millionen Passagiere. Geht man davon aus, dass diese Zahl Ende 2022 wieder erreicht wird, würde das ein Plus von fast 50 Prozent gegenüber 2021 mit 3,6 Millionen bedeuten. Dies dürfte hinter den Kulissen des Flughafens nicht nur für Erleichterung, sondern auch für Nervosität sorgen.

Der EAP hatte in den vergangenen Jahren mit einem durchzogenen Ruf zu kämpfen: Vor und während der Covid-Krise kam es insbesondere im Ankunftsbereich regelmässig zu langen Wartezeiten. Einerseits, weil die Posten der Passkontrollen bei der Einreise von Staatsangehörigen aus dem Nicht-Schengen-Raum chronisch unterbesetzt waren – zuständig dafür sind die französischen Behörden –, andererseits, weil die entsprechende Wartezone schlicht zu knapp bemessen war und es deshalb immer wieder zu Rückstaus bis hinaus aufs Rollfeld kam.

Im Moment keine Personalengpässe

Bereits im Spitzenjahr 2019 gelobten die Verantwortlichen des Flughafens Besserung; 2021 wurde der Wartebereich bei der Ankunft vor den Passkontrollen vergrössert, unter anderem liess man dafür im Dezember auch ein Gepäckband entfernen. Zu Wartezeiten und Staus kam es jedoch weiterhin, weshalb der EAP weitere «Optimierungen und Vergrösserungen» ankündigte.

Doch die Verantwortlichen scheinen es nicht eilig zu haben, diese vor dem durchaus möglichen Ansturm im Sommer abzuschliessen. Die Gesamtsanierung des Ankunftsbereichs sei für das erste Semester 2023 geplant und werde dann auch abgeschlossen, sagt EAP-Direktor Matthias Suhr auf Anfrage der bz. Vorwärts zu machen scheint man aber hinsichtlich Personalressourcen bei den Passkontrollen: «Wir sind derzeit daran, die nötigen Ressourcen für die Sommersaison zu adaptieren,» so Suhr. Aufgrund des derzeit «relativ geringen Verkehrsvolumens» habe man aktuell aber keine Personalengpässe, «somit kommt es grundsätzlich auch zu keinen übermässig langen Wartezeiten».

Für den Sommer gibt sich Easyjet noch zurückhaltend

Easyjet bringt sich derweil im Hinblick auf den Sommerflugplan, der ab Ende März 2022 gültig ist, eher zurückhaltend in Position. Wie eine Anfrage ergab, plant die mit einem Marktanteil von 60 Prozent stärkste Airline am EAP, 61 Routen ab und nach Basel anzubieten. Das entspricht lediglich dem Angebot vom vergangenen Jahr. «Je nach Nachfrageentwicklung bleiben wir aber flexibel. Wie schon während der gesamten Pandemiezeit überprüfen wir kontinuierlich unser Flugprogramm, um sicherzustellen, der Nachfrage zu entsprechen,» sagt eine Sprecherin. Zu den neuen Zielen gehört Heraklion, die Hauptstadt der griechischen Insel Kreta.

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