Jemen
Angriff auf Militärkomplex im Jemen kostet 52 Menschen das Leben

Ein Selbstmordattentäter und zwei bewaffnete Angreife drangen auf das Areal des Verteidigungsministerium vor. In einem Militärspital eröffneten sie gezielt das Feuer auf Ärzte und Spitalpersonal. Unter den Toten sind auch zwei Deutsche.

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Die Rauchsäule war von weit her zu sehen.
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Die Autobombe richtete grosse Zerstörung an.
Die Attentäter töteten gezielt Ärzte und Spitalpersonal.
Ein Krater zeugt von der Wucht der Explosion.
Anschlag auf Verteidigungsministerium im Jemen kostet 52 Menschen das Leben.

Die Rauchsäule war von weit her zu sehen.

Keystone

Bei dem Anschlag auf das jemenitische Verteidigungsministerium sind nach offiziellen Angaben 52 Ärzte und Krankenschwestern getötet worden. Dies teilten die Behörden in der Hauptstadt Sanaa am Donnerstagabend mit. Unter den Toten waren auch zwei Deutsche, wie das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte.

Ein Selbstmordattentäter drang mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto in den Komplex in Sanaa ein. Die mit Armeeuniformen bekleideten Insassen eines zweiten Wagens hätten dann im Innern des Gebäudekomplexes das Feuer eröffnet, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

War es Al-Kaida?

Wie ein anderer Vertreter der Sicherheitskräfte sagte, gelang es den Angreifern, bis zu einem Militärspital und zu zwei weiteren Gebäuden auf dem Gelände vorzudringen. Über dem Verteidigungsministerium stieg nach der Explosion dichter Rauch auf, der gesamte Komplex wurde abgeriegelt. Das Vorgehen der Attentäter erinnert an eine häufig vom Terrornetzwerk Al-Kaida eingesetzte Strategie.

Das Ministerium erklärte auf seiner Website, die Lage in dem Gebäudekomplex sei wieder unter Kontrolle. Verteidigungsminister Mohammed Nasser hält sich derzeit mit einer Delegation in den USA auf.

Spitalpersonal und Patienten getötet

Lokale Medien meldeten unter Berufung auf Spitalärzte, bei dem Angriff seien im Al-Awadi-Militärspital gezielt mehrere Ärzte, Krankenschwestern und Patienten getötet worden. Dutzende Menschen seien verletzt worden.

Ein 90-jähriger Bruder von Jemens Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi, der in der Klinik behandelt wurde, überlebte demnach die Attacke. Nach Angaben des Staatsfernsehens machte sich der Präsident gemeinsam mit seinen Sicherheitsberatern persönlich ein Bild vom Tatort.

Hadi habe Ermittlungen angeordnet, erste Ergebnisse würden innerhalb von 24 Stunden vorgelegt. Dem Bericht zufolge machten sich die Attentäter Bauarbeiten an der westlichen Einfahrt zu dem Gelände zunutze.

Im Jemen haben in den vergangenen Monaten Angriffe auf Polizei und Armee zugenommen, vor allem im Süden und Osten des Landes. Die Behörden machen in der Regel die Extremistengruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel dafür verantwortlich.