Die „Diana des Nahen Ostens" kämpft mitten im syrischen Bürgerkrieg um ein positives Image. Doch statt sich wirklich um die Verzweiflung der Bevölkerung zu kümmern, zählt sie lieber Kalorien.
Gebildet, eloquent, aufgeschlossen, jung und nicht zuletzt schön: So lernte die Welt Asma al-Assad kennen, die im Alter von 25 Jahren den Präsidenten Syriens heiratete. Im Regime ihres Mannes spielte sie stets eine essenzielle Rolle. So soll der damalige Präsident Nicolas Sarkozy nach einem Mittagessen mit dem Präsidentenpaar kurz vor Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs zu seinem Aussenminister gesagt haben, wenn Assad eine so moderne Frau habe, könne er gar nicht so schlimm sein. Westliche Medien nannten sie eine „Rose in der Wüste", sahen sie als Diana des Nahen Ostens.
Den Goodwill hat sie längst verloren. Heute wird die mittlerweile 38-Jährige als Marie Antoinette beschimpft. Denn trotz Sanktionen westlicher Länder, unter anderem auch der Schweiz, lässt es sich die in England aufgewachsene Tochter syrischer Eltern gut gehen. Selbst als in ihrem Land der Krieg längst ausgebrochen war, kaufte sie unter Alias-Namen im grossen Stil im Westen Luxusgüter ein.
Propaganda auf sozialen Netzwerken
Auch mitten im Bürgerkrieg mit 100000 Todesopfern und bis zu zwei Millionen Flüchtlingen, hofft die syrische Regierung auf die Strahlkraft der Präsidentengattin und setzt diese wieder für Propagandazwecke ein. Seit einem Monat betreibt der Präsident einen Instagram-Account. Auch auf anderen sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ist er aktiv.
Auf diesen Netzwerken erscheinen nun Bilder von Bashar al-Assad, die das Bild eines hart arbeitenden, tröstenden, beliebten Führers vermitteln sollen. Auf denselben Kanälen werden aber auch Bilder von der Präsidentengattin publiziert. Asma, wie sie Mahlzeiten für Bedürftige vorbereitet. Asma am Bett einer verwundeten Frau. Asma, wie sie vor einer Frau im Rollstuhl kniet. Asma auf Augenhöhe mit Kindern.
Die Bilder zeigen, dass die Gattin des Präsidenten ihm zur Seite steht und nicht aus dem Land geflohen ist. Sie sollen beweisen, dass sie sich nach wie vor für das syrische Volk engagiert. Nur: Das gute Image ist längst dahin. Diesmal brauchte es nicht mal syrische Oppositionelle, die private Mails der Präsidentenfamilie an westliche Medien zuspielten, um deren Oberflächlichkeit zu entlarven.
Asma, die gefallene Glamour-Ikone der arabischen Welt, entlarvt sich selbst: Bei ihrem Auftritt zugunsten der Bedürftigen trug sie um ihr Handgelenk ein blaues Band. Es ist ein Schritt- und Kalorienzähler.