Nach Brexit-Minister David Davis nimmt auch der Aussenminister der britischen Regierung den Hut.
(red) Die Wirren in der britischen Regierung gehen weiter. Nur wenige Stunden nach dem Abgang von Brexit-Minister David Davis tritt ein weiterer Minister zurück. Dieses Mal ist es Boris Johnson. Premierministerin Theresa May habe das Rücktrittsgesuch des Aussenministers akzeptiert, teilte die Regierung in London mit. Die Nachfolge soll in Kürze bekannt gegeben werden. Die Gründe für Johnsons Rücktritt wurden zunächst nicht erläutert, aber es ist davon auszugehen, dass er die Brexit-Pläne der Premierministerin nicht mittragen will.
Brexit-Minister David Davis hatte seinen Rücktritt mit den Worten begründet, der neue Trend der Brexit-Politik und die Taktik machten es unwahrscheinlicher, dass Grossbritannien den EU-Binnenmarkt und die Zollunion verlasse. Regierungschefin Theresa May hatte vor wenigen Tagen verkündet, es sei eine Einigung im Streit um die Brexit-Strategie des Landes erzielt worden. Sie war daraufhin von vielen Brexit-Befürwortern attackiert worden - der Vorwurf: Sie wende sich vom Ziel des EU-Austritts ab.
Der ehemalige Londoner Bürgermeister Johnson hatte sich im Abstimmungskampf um den Brexit 2016 für ein Ja zum Austritt aus der Europäischen Union stark gemacht. Er war das Gesicht der Brexit-Befürworter. Seine Berufung ins Aussenministerium sollte die in dieser Frage gespaltenen Konservativen wieder einen. Mit seinem Rücktritt setzt er Premierministerin May zusätzlich unter Druck.