Der neue Haider

Heinz-Christian Strache

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Heinz-Christian Strache (48). (Bild: Georg Hochmuth/APA)

Heinz-Christian Strache (48). (Bild: Georg Hochmuth/APA)

FPÖ-Herausforderer Heinz-Christian Strache spielte diesmal eine ungewohnte Rolle: Die beinharte Wahlschlacht zwischen Kern und Kurz ums Kanzleramt machten den Chef der rechten FPÖ zum Nebendarsteller. Er selbst sieht sich vom Rebellen zum Staatsmann gereift; er ist jüngst 48 Jahre alt geworden. Nach zwölf Jahren Parteichef wird von Jörg Haiders politischem Erben erwartet, die FPÖ wieder an die Futtertröge der Macht zu führen. «Wir sind die einzige Alternative gegen die rot-schwarze Dauerkoalition», preist Strache seine Truppe. Einstmals hat sich der junge Strache im neonazistischen Milieu herumgetrieben. Heute ist er Chef einer Partei, die Teil der antieuropäischen Rechtsradikalen-Bewegung ist, welche die repräsentative Demokratie abschaffen und durch eine plebiszitäre «Wir sind das Volk»-Autokratie ersetzen will. Der 1979 in Wien geborene Strache wurde früh in ein Internat gesteckt, die alleinerziehende Mutter musste arbeiten, seinen Vater kannte der Bub kaum. Seine politische Karriere verdankt der gelernte Zahntechniker Haider, mit dem er später brach. (rgw)