Nach der Einigung der Syrien-Kontaktgruppe auf Schritte zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien will die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen Flüchtlinge aus dem Land durch die deutsche Armee in zivilen Berufen ausbilden lassen.
Wenn Syrien befriedet sei, "werden die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren", sagte von der Leyen zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz. Sie halte es für gut, ihnen dafür "eine Starthilfe für die Zukunft zu geben".
Die Flüchtlinge würden in Syrien "für den schwierigen Wiederaufbau" gebraucht, der nach Schätzung der Vereinten Nationen mindestens zehn Jahre dauern werde, sagte die Ministerin am Freitag.
Dazu könne die Bundeswehr mit einem zivilen Ausbildungsprogramm beitragen. Als einer der grössten Arbeitgeber bilde sie junge Menschen in mehr als hundert Berufen aus. Details zu dem geplanten Programm nannte von der Leyen nicht.
Nach fünfstündigen Verhandlungen hatte sich die Syrien-Kontaktgruppe in der Nacht zum Freitag in München auf eine Einstellung der Kampfhandlungen binnen einer Woche geeinigt. Die Bewohner der umkämpften syrischen Gebiete sollen umgehend humanitäre Hilfe erhalten, der politische Übergang in Syrien soll forciert werden.
Von der Leyen forderte in München, die Welt müsse "ihre Kräfte bündeln". Stattdessen gebe es eine "Rivalität zwischen den Grossmächten und Regionalmächten, die Kraft aus uns saugt". Auch Russland, das Syriens Regierungstruppen mit Luftangriffen unterstützt, habe "gute Gründe, den Terror zu fürchten", sagte die Ministerin. Von der Europäischen Union verlangte sie "eine systemische Antwort" auf die Flüchtlingskrise.
Von der Leyens französischer Kollege Jean-Yves Le Drian warb in München für Härte gegenüber der IS-Miliz. "Unsere gemeinsamen Anstrengungen müssen fortgesetzt werden, denn unser Feind ist entschlossen", sagte er. Die Dschihadisten seien "eine Herausforderung nicht nur für Frankreich, sondern für ganz Europa".