Unglücksschiff
Die «Costa Concordia» auf ihrer letzten Reise – der Grossteil wird recycelt

Das Wrack des Unglücksschiffs "Costa Concordia" ist im Hafen von Genua vor dem endgültigen Verschrotten ein letztes Mal verschoben worden. Die Überreste des Kreuzfahrtkolosses wurden quer durch den Hafen der Mittelmeerstadt in ein anderes Becken geschleppt.

Drucken
Letzte Reise der Costa Concordia
15 Bilder
Francesco Schettino, Kapitän der verunglückten Costa Concordia
Der Costa Concordia war nur eine kurze Lebensdauer beschieden Der Stapellauf des Kreuzfahrtschiffs ereignete sich 2005
Bilder wie aus einem Horrorfilm Kabinengang der Costa Concordia
Der einstige Grandezza ist nicht mehr lichtdurchflutete Halle der Costa Concordia
Schimmlige Matratzen Dunkelheit Eine Kabine der Costa Concordia
Die Bordwand der Costa Concordia
Hier sprudelt kein Champagner mehr Bartresen der Costa Concordia
Zwei Jahre unter Wasser So sieht der Konzertsaal der Costa Concordia heute aus

Letzte Reise der Costa Concordia

EPA/LUCA ZENNARO

Das teilte die zuständige Behörde am Donnerstag mit. Das heikle Manöver sollte mehrere Stunden dauern, da die fünf Schlepper das Schiffswrack nur im Schneckentempo bewegen konnten. Der Schiffsverkehr war für die Dauer der Aktion unterbrochen worden.

Seit seiner Ankunft in Genua im Juli 2014 war das Schiff bereits mehrmals verschoben worden. In einem ersten Schritt war die Inneneinrichtung entfernt worden, danach arbeiteten monatelang Hunderte Mitarbeiter daran, das Wrack zu zerlegen.

Etwa 80 Prozent der Materialien sollen recycelt werden. Der Abbau des noch übrigen Rumpfes ist nun der letzte Schritt des Verschrottens.

Die "Costa Concordia" hatte im Januar 2012 vor der Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. Insgesamt 32 Menschen starben bei dem Unglück. Anschliessend war das Wrack in einer aufwendigen Aktion wieder aufgerichtet und nach Genua gebracht worden, wo es seitdem zerlegt und verschrottet wird.

13. Januar 2012: Die Costa Concordia rammt einen Felsen vor der Insel Giglio und kentert. 32 Personen sterben.
13 Bilder
20. Januar 2012: Die Regierung ruft für die Umgebung den Notstand aus, das havarierte Schiff sei eine Gefahr für die Umwelt.
18. Juni 2012: Die Bergung des Wracks beginnt.
2. November 2012: Das Wrack ist gesichert. Die Bergungsarbeiten kosteten rund 1,5 Milliarden Euro.
10. April 2013: Die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere erzielt einen Vergleich und muss eine Million Euro Strafe zahlen.
20. Juli 2013: Vier geständige Crewmitglieder und ein Manager erhalten Haftstrafen bis zu knapp drei Jahren – ohne Prozess.
16./17. September 2013: In einer 19-stündigen Bergungsaktion wird die Costa Concordia aufgerichtet.
23. Juli 2014: Die Costa Concordia verlässt Giglio. Aufgrund der Wetterlage musste die Überführung mehrfach verschoben werden
27. Juli 2014: Das Schiff trifft in Genua ein, wo es verschrottet werden soll.
3. November 2014: Der letzte Vermisste, ein indischer Kellner, wird gefunden.
11. Februar 2015: Der Kapitän der «Costa Concordia» Francesco Schettino wird zu 16 Jahren Haft verurteilt.
21. September 2015: Die Staatsanwaltschaft legt Berufung gegen die ihrer Ansicht nach zu milde Strafe ein.
3. Januar 2016: Das Luxusschiff ist so weit abgewrackt, dass die ersten zwei Schwimmkästen entfernt werden können.

13. Januar 2012: Die Costa Concordia rammt einen Felsen vor der Insel Giglio und kentert. 32 Personen sterben.

Keystone