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Der scheidende US-Präsident beklagt sich im Internet darüber, dass er von den Demokraten um seinen Wahlsieg gebracht wurde. Was macht Donald Trump nun? Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten.
Nach seinem letzten Auftritt im Weissen Haus, während dem sich Präsident Trump zum Gewinner der Wahl erklärt hat, ist er abgetaucht. Den Samstag und den Sonntag verbrachte er auf einem seiner Golfplätze in einem Vorort von Washington.
Auf Twitter verbreitete Trump Botschaften, die darauf hindeuteten, dass er sich mit der Niederlage noch nicht abgefunden hat. So behauptete er am Wochenende, dass die Demokraten bei der Auszählung der Stimmen geschummelt hätten – eine Behauptung, die seine Anwälte vor Gericht bisher nicht belegen konnten.
Das Trump-Team hat versprochen, ab Montag in den politisch umkämpften Staaten wie Pennsylvania Gerichtsklagen einzureichen, die das Ergebnis der Präsidentenwahl verändern könnten. Allein: Es wird den Republikanern schwerfallen, Richter von ihrer Argumentation zu überzeugen. Das Trump-Lager beschwert sich unter anderem darüber, dass ihre Vertreter bei der Auszählung der Stimmen in Pennsylvania nicht sehen konnten, wie die Offiziellen ihrer Arbeit nachgingen.
Aber auch wenn ein Gericht bestätigen sollte, dass gewisse Auflagen verletzt wurden, heisst dies noch lange nicht, dass Stimmen gefälscht wurden. Trump scheint der Meinung zu sein, dass der Supreme Court, in dem die konservative Seite eine Mehrheit stellt, ihm letztlich den Wahlsieg zusprechen wird. Das ist höchst unwahrscheinlich, denn Biden gewann in «blauen» Staaten wie Pennsylvania wie auch in «roten» Staaten wie Georgia eine Mehrheit.
Theoretisch nichts. Ein amtierender Präsident, der abgewählt wurde, muss seine Niederlage nicht öffentlich eingestehen. Aber er kann seinem Nachfolger Steine in den Weg legen; zum Beispiel ist es Tradition, dass Vertreter der neuen Regierung sich mit Abgesandten der alten treffen, um über offene Probleme zu sprechen. Das könnte Trump verweigern.
Zum einen will er das Image des stets erfolgreichen Geschäftsmannes nicht beschädigen, das er in den vergangenen 50 Jahren aufgebaut hat. Zum anderen sieht sich Trump mit zahlreichen rechtlichen Problemen konfrontiert, sollte er seine Immunität als Präsident verlieren.
So drohen ihm im Zusammenhang mit seinen Steuererklärungen Strafverfahren an seinem alten Wohnort New York. Auch sieht er sich mit Zivilklagen von Frauen konfrontiert, die behaupten, er habe sie sexuell belästigt.
Wahrscheinlich wird sich der Ex-Präsident nach Florida zurückziehen. Dort besitzt er ein Anwesen im edlen Küsten-Städtchen Palm Beach, das sich besser bewachen lässt als seine protzige Wohnung im Trump Tower in New York City. Als ehemaliger Staatschef hat Trump Anrecht auf einen Schutz durch den Secret Service und zwar bis zu seinem Tod.
Im Gegenzug wird er 24 Stunden am Tag bewacht und darf sich zum Beispiel nicht mehr hinter das Steuer eines Autos setzen, wenn er sich in der Öffentlichkeit befindet. Auch wird Trump als Ex-Präsident eine Pension in Höhe von etwas mehr als 18266 Dollar pro Monat bekommen.