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In der von pro-russischen Milizen kontrollierten Stadt Slawjansk ist ein Bus mit sieben OSZE-Beobachtern gekapert worden. Die vier Deutschen, eine Dänin, ein Pole, ein Schwede und ein Tscheche werden von pro-russischen Milizen festgehalten.
Prorussische Separatisten haben nach Angaben der ukrainischen Übergangsregierung einen Bus mit OSZE-Beobachtern im Osten des Landes in ihre Gewalt gebracht. Zu der Gruppe gehörten sieben OSZE-Mitarbeiter und fünf ukrainische Soldaten, teilte das Innenministerium am Freitag mit.
Die Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) werde in einem Gebäude des Inlandsgeheimdienstes SBU in Slawjansk festgehalten. Die Verhandlungen über ihre Freilassung liefen.
Der selbsternannte Bürgermeister Wjatscheslaw Ponomarjow in Slawjansk erklärte, die OSZE-Beobachter seien bei einem Checkpoint im Eingang der Stadt festgesetzt worden. Sie hätten offenbar einen "Spion" unter sich. "Mir wurde berichtet, dass unter ihnen (den Festgehaltenen) ein Angestellter des Kiewer Geheimdienstes sei", so Ponomarjow.
Das Verteidigungsministerium in Berlin hatte erklärt, man habe Kontakt zu einer Gruppe von OSZE-Militärbeobachtern in Slawjansk verloren, die unter deutscher Führung stehe. Sie hat nichts mit dem Einsatz der diplomatischen OSZE-Beobachter zu tun, der parallel dazu stattfindet.
Die sieben Beobachter seien mit ihrem Dolmetscher in der Region um die Stadt unterwegs gewesen, als der Kontakt verloren gegangen sei. Möglicherweise sei die mangelnde Abdeckung des Telefonnetzes oder der schlechte Empfang in einem Gebäude dafür verantwortlich.
Separatisten halten seit Wochen Dutzende Regierungsgebäude im Osten der Ukraine besetzt. Die Übergangsregierung in Kiew hat eine Offensive gegen sie gestartet. (sda)