Die Glückskette führt am Freitag einen nationalen Sammeltag für die Opfer des Erdbebens und Tsunamis auf der indonesischen Insel Sulawesi durch. Um 15 Uhr meldete die Organisation einen Spendenstand von mehr als zwei Millionen Franken.
Konkret meldete die Glückskette den Eingang von rund 2'471'211 Franken seit Freitagmorgen um 6 Uhr. In den Sammelzentralen Zürich, Genf, Lugano und Chur nehmen insgesamt rund 500 Freiwillige an Telefonen seit 6 Uhr und bis 23 Uhr die Spendenversprechen entgegen. Auch online kann gespendet werden.
Wer sich in Zürich per Telefon meldet, hat die Chance, einen Bundesrat an den Draht zu bekommen. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte nämlich im Vorfeld zugesagt, in Zürich Spendeversprechen via Telefon entgegenzunehmen.
Mit den gesammelten Geldern will die Glückskette in erster Linie Projekte der Partnerhilfswerke ADRA, Caritas Schweiz, Heks, Solidar Suisse und Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) unterstützen, schreibt das Hilfswerk.
Eine Woche nach den Erdbeben und dem Tsunami ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 1558 gestiegen. Internationale Hilfe komme zwar an, wegen der zerstörten Infrastruktur könne sie aber noch nicht alle bedürftigen Menschen erreichen, teilte der Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes in Indonesien am Freitag mit.
Elf Länder, darunter die Schweiz, Australien, Grossbritannien und die USA hätten bisher Flugzeuge mit Hilfsgütern in die betroffenen Gebiete gesendet. Indonesien nimmt nach Angaben des Katastrophenschutzes nur Hilfe in Form von Zelten, Wasseraufbereitungsanlagen, Generatoren und medizinischer Unterstützung an.
Seit Tagen wurden keine Überlebenden mehr unter den Trümmern entdeckt. Am heutigen Freitag läuft eine vorläufige Frist für die Rettungseinsätze ab. Danach gelten die Chancen als sehr gering - und viele traumatisierte Familien dürften allmählich traurige Gewissheit haben.
Die Schweiz schickte am Donnerstag ein zweites Team mit fünf Experten und 900 Kilogramm Hilfsmaterial ins Katastrophengebiet los. Die Spezialisten würden dringend benötigte Hilfe wie Material für sauberes Trinkwasser und Zelte für Menschen, die nach dem Tsunami alles verloren hätten, bringen, erklärte der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis auf Twitter. Indonesien bat die Schweiz am Vortag offiziell um Unterstützung, sie Cassis Departement mitteilte.
Bauingenieur Peter Hilti vom Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe sagte am Freitag gegenüber Radio SRF, in Palu auf Sulawesi lägen einzelne Stadtgebiete in Trümmern. Mancherorts habe sich der Boden verflüssigt. Zudem seien mehrere Häuserkomplexe zusammengebrochen. Im Vergleich zu anderen Naturkatastrophen wie etwa auf Haiti 2010 seien die Schäden aber geringer. Die Stadt Palu sei nicht flächendeckend zusammengebrochen.
Der Kanton Schwyz hat der Glückskette 20'000 Franken zugunsten der Erdbebenopfer zugesichert. Diese Mittel werden dem Lotteriefonds entnommen, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Der Kanton drücke mit diesem Beitrag seine Solidarität mit den Erdbebenopfern aus. Der Kanton Uri teilte mit, dass er einen Betrag von 10'000 Franken spenden werde.
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