Grossbritannien
Hektische Zeiten für die Queen – bei ihrer privaten Seelsorgerin tankt sie Kraft

Das englische Königshaus sieht sich gewaltigen Herausforderungen ausgesetzt. Wenn es mal zu viel wird, wendet sich die Queen an sie: Rose Hudson-Wilkin. Die erste schwarze Bischofsfrau des Landes steht der Monarchin als private Seelsorgerin zur Seite.

Gabriel Felder
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Prinz Harry tritt mit Frau Meghan von seinen royalen Pflichten zurück, Prinz Andrew schwatzt sich in einem kontroversen TV-Interview ins Abseits. Das Haus Windsor und damit das monarchische System Englands kommt seit Monaten kaum aus den Schlagzeilen heraus. Trotzdem wirkt Königin Elizabeth betont gelassen inmitten der konstitutionellen Turbulenzen. Ihre Kraftquelle: Die 59-jährige Geistliche Rose Hudson-Wilkin, welche die Monarchin als private Seelsorgerin moralisch unterstützt.

«Oh ja, Ihre Majestät, die Königin...», lautet eine der wenigen Aussagen, die die Seelsorgerin in diesem Zusammenhang preisgibt: Sie spricht in Interviews von einer «unermesslichen Ehre» und einer «anfänglichen Nervosität, die sich inzwischen gelegt hat», verweigert allerdings jeglichen detaillierteren Einblick in ihre Arbeit als offizielles Ohr für die persönlichen Freuden und Sorgen der Königin. «Diskretion ist alles in dieser Aufgabe», sagt sie.

Dabei könnte die anglikanische Kirche selber seelsorgerischen Beistand brauchen: Wie bei anderen Landeskirchen scheint es auch der Church of England schwerzufallen, den momentanen Zeitgeist einzufangen und eine breitere Masse für Ihre spirituelle Mission zu begeistern.

«Bahnbrechende» Anstellung

Die Berufung der ersten dunkelhäutigen Bischofsfrau markiert eine Beschleunigung der Image-Renovation: Rose Hudson-Wilkin trat ihr Amt als ‹Bishop of Dover› vor rund drei Monaten an – ein deutliches Signal, dass sich das Ruder innerhalb der Kirche in den Händen des progressiven Flügels befindet. Erzbischof Justin Welby, ein ehemaliger Boss in der Öl-Industrie und treibende Kraft hinter den Modernisierungs-Massnahmen, beschrieb die Anstellung Hudson-Wilkins als «bahnbrechend».

Die Geistliche selber bezeichnete ihre Berufung in einem Gespräch mit Studentinnen und Studenten als «Wunder»: Ihre Ernennung fällt in eine Phase, in welcher Diskussionen um Rassenidentität politisches Gewicht haben. «Ich lebe seit über 30 Jahren in diesem Land», sagte die gebürtige Jamaikanerin während einer theologischen Konferenz. «Letztes Jahr wurde ich zum ersten Mal angebrüllt und aufgefordert, ‹zurück nach Afrika› zu gehen.» Der Brexit-Entscheid habe eine Schattenseite ans Licht gebracht, «aus welcher gewisse Leute nun heraustreten und sagen ‹Das ist die Chance, uns in dieser Art und Weise aufzuführen›».

Solidarisch mit Meghan Markle

Hudson-Wilkin konnte sich während ihrer langjährigen Rolle als Seelsorgerin im britischen Parlament an ein anspruchsvolles und oft spannungsgeladenes politisches Umfeld gewöhnen. Die Arbeit mit der Königin dürfte dabei einen beschwichtigen Gegenpol bilden: «Die Leute in Grossbritannien könnten es gut vertragen, ein oder zwei Dinge von Ihrer Majestät zu lernen,» schrieb sie in einem Leitartikel. «Sie ist eine Person, die alle einschliesst».

Die Verbindung von Hudson-Wilkin zur britischen Monarchie kam auch in der momentanen Kontroverse um die Herzogin von Sussex, Meghan Markle, zum Vorschein: Markle wird von der britischen Regenbogenpresse besonders hart angefasst und handelte sich – als Beispiel – Kritik für ihre MItarbeit an der September-Ausgabe der Modezeitschrift Vogue ein. «Anmerkung für Meghan», schnödete die «Daily Mail»: «Die Briten ziehen wahres Königtum einem Mode-Königtum vor». Hudson-Wilkin zeigte sich solidarisch mit Markle und damit einer Frau, die wie sie aus einer ethnischen Minderheit stammt und ebenfalls eine altehrwürdige britische Institution von innen heraus in die Moderne bringen wollte. «Unhöflich und respektlos», kommentierte Hudson-Wilkin die Schlagzeile und erhob die Frage, ob eine etabliertere, sprich weisshäutige Figur im Königshaus auf die gleiche Skepsis stossen würde.

Das Leben von Queen Elizabeth in Bildern

Elizabeth kommt am 21. April 1926 zur Welt. Am Tag der Taufe posiert die Familie für ein Foto: Elizabeth' Grosseltern (links), die Königinmutter und Vater Albert (rechts), der spätere König George VI.
122 Bilder
Margaret (Mitte) wird vier Jahre nach ihrer Schwester Elizabeth (links) geboren.
Hier begrüsst Elizabeth als 7-Jährige, begleitet von ihrer Mutter, versehrte Soldaten in London.
Mai 1935: Die Prinzessin winkt vom Balkon des Buckingham-Palasts, beobachtet von ihren Grosseltern.
Elizabeth entwickelt früh eine Liebe für Hunde. Im Februar 1936 führt sie ihr Haustier im Hyde Park Gassi.
Auch Pinguine mag Elizabeth. 1938 kommen sie und ein Freund namens Shaun Plunket den Tieren im Londoner Zoo erstaunlich nahe.
Die royale Familie nach der Krönung Alberts zu König George VI. 1937.
Welchen Witz mag George seiner Tochter hier erzählt haben? Der König und die 20-jährige Elizabeth lachen gemeinsam in Windsor.
Ein wenig Farbe zur Abwechslung: Ihren 21. Geburtstag verbringt die Prinzessin in Südafrika.
Auch die Royals üben sich in Nothilfe: Elizabeth verbindet ihrer Schwester den Arm.
Die bildhübsche Prinzessin wenige Monate vor ihrer Hochzeit.
Frisch verheiratet: Elizabeth und ihr Mann Prinz Philip verlassen Westminster Abbey...
... nach der Trauung am 20. November 1947.
Ein Jahr nach der Hochzeit bringt sie ihr erstes Kind zur Welt: Prinz Charles. Es folgen drei weitere Kinder..
... Anne (1950)...
... Andrew (1960) und Edward (1964, im Wagen).
1949: Die Prinzessin posiert in einem silbernen Kleid mit Tiara und Perlenkette.
Familienplausch mit Charles und Anne im Sommer 1951. Wenige Monate später betrauert Elizabeth einen Todesfall...
Ihr Vater stirbt am 6. Februar 1952, während die Prinzessin mit ihrem Gatten durch ehemals britische Kolonien und Commonwealth-Staaten reist. So steigt sie in der Thronfolge automatisch zur Queen auf.
Elizabeth wird über ein Jahr später, am 2. Juni 1953, gekrönt. In der Westminster Abbey erhält sie vom Erzbischof von Canterbury Krone und Zepter.
Die Krönung ist die erste, die im Fernsehen gezeigt wird. Das Ereignis soll viele Menschen dazu animieren, ein TV-Gerät zu kaufen.
Die Queen und Japans Prinz Akihito verbringen vier Tage nach der Krönung gemütliche Stunden an einem Pferderennen.
In der konstitutionellen britischen Monarchie obliegen der Queen vor allem repräsentative Aufgaben. Die Macht liegt bei Regierung und Parlament. Hier trifft Elizabeth Premierminister Winston Churchill und dessen Gattin Clementine.
Gleichwohl ist Elizabeth damals Staatsoberhaupt von 16 UNO-Mitgliedern. Am 21. Oktober 1957 plädiert sie vor der UN-Versammlung in New York für Weltfrieden und Menschenrechte.
1961 sind US-Präsident John Kennedy und dessen Frau Jacqueline zu Gast im Buckingham-Palast.
Auf ihren zahlreichen Reisen bekommt die Queen einiges zu sehen. Zum Beispiel diesen riesigen Schirm 1961 in Ghana.
Manchmal geht es nicht ohne Helm: Besuch in den Werken der Industriefirma Mannesmann in Duisburg (1965).
Selbst ist die Queen: Auf einer Kautschuk-Plantage in Malaysia greift sie 1972 zum Werkzeug.
Philip und Elizabeth feiern 1972 ihren 25. Hochzeitstag mit ihren Kindern Andrew (hinten), Edward, Anne und Charles.
Beim Besuch des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt (links) und dessen Frau Rut 1972 auf Schloss Windsor erheitert der Welsh Corgi der Queen die Stimmung.
Zur Eröffnung des Opernhauses in Sydney reist die Queen 1973 nach Australien.
1977 wird die Queen erstmals Grossmutter. Ihre Tochter Prinzessin Anne und deren damaliger Mann Mark Phillips werden Eltern von Peter. (Bild von 1980)
Die Queen hat acht Enkelkinder. Prinz William kommt 1982 zur Welt, Prinz Harry 1984.
1980 reist sie mit Ehemann Philip für einen offiziellen Besuch die Schweiz. Es bleibt der einzige.
Elizabeth schreitet die Ehrenformation am 29. April 1980 auf dem Flughafen Zürich mit Bundesrat Georges-André Chevallaz ab.
Bundesrat Kurt Furgler (links) unterhält sich mit der Queen. Sie hält im Bundeshaus eine Ansprache, nennt die Schweiz ein "Vorbild für Frieden".
Die Queen reist unter anderem nach Basel. Dort kommt es am Rande ihres Besuchs zu Demonstrationen gegen den britischen Militäreinsatz im Nordirlandkonflikt.
Unterwegs ist sie im Rolls-Royce...
... aber auch im SBB-Extrazug. Nach vier Tagen geht ihr Besuch am 2. Mai 1980 zu Ende.
Am 29. Juli 1981 heiratet ihr Sohn Charles die damals 19-jährige Kindergartenhilfe Diana Frances Spencer, künftig Princess of Wales. Das Bild entstand vor der Hochzeit.
Elizabeth soll anfänglich begeistert sein von Diana. Das Verhältnis kühlt sich aber schnell ab. Diana findet keinen Draht zu ihrer Schwiegermutter, die ihr wiederum in ihrer kriselnden Ehe mit Charles nicht zu helfen weiss.
Johannes Paul II. besucht 1982 als erster Papst seit der Abspaltung der anglikanischen Kirche 1534 Grossbritannien. Elizabeth empfängt ihn im Buckingham-Palast.
Ausritt mit US-Präsident Ronald Reagan 1982. Die Queen reitet ihr Pferd Burmese während 18 Jahren an der alljährlichen Militärparade zu Ehren des Geburtstags des britischen Monarchen.
So kennt man die Queen: freundlich lächelnd und winkend.
Sie kann aber auch anders. An diesem Pferdesport-Turnier im Mai 1997 scheint sie gar nicht zufrieden zu sein.
Ein Jahr zum Vergessen: In einer Rede am 24. November 1992 bezeichnet die Queen das zu Ende gehende Jahr als "annus horribilis" ("Schreckensjahr").
Was war passiert? Auf Schloss Windsor hatte ein Brand gewütet, dessen Folgen die Queen hier besichtigt. Sohn Andrew trennte sich von seiner Frau, Tochter Anne liess sich scheiden und in Dresden wurde Elizabeth mit Eiern beworfen.
Damit nicht genug der Negativnachrichten: Im Dezember 1992 gibt Premierminister John Major die Trennung von Charles und Diana bekannt.
Das Königshaus trauert: Diana kommt am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris 36-jährig ums Leben. Elizabeth und Philip schreiten durch ein Blumenmeer vor dem Buckingham-Palast.
Charles, Harry, Dianas Bruder Earl Spencer, William und Philip (von links) beobachten den Einzug des Sargs in der Westminster-Kathedrale.
Ein Gläschen auf 50 Jahre Ehe: Elizabeth und Philip feiern 1997 die goldene Hochzeit.
Die Queen zeigt öffentlich selten Emotionen. Am 11. Dezember 1997 vergiesst sie Tränen, als ihre Yacht Britannia, mit der sie und ihre Familie während Jahren um die Welt reisten, in Portsmouth letztmals vor Anker geht.
Lachend mögen wir die Queen lieber. Der Grund für ihre Freude am 19. Juni 1999 ist ...
... die Hochzeit ihres jüngsten Sohns Edward mit Sophie Rhys-Jones.
Elizabeth besucht als Oberhaupt des Staatenbundes Commonwealth in ihrer Amtszeit alle 54 angeschlossenen Länder (heute 53). Hier weilt sie im März 2000 bei traditionell geschmückten Ngemba-Muranari-Tänzern in Bourke, Australien.
Am 4. August 2000 feiert Elizabeth' Mutter – Queen Elizabeth The Queen Mother wird sie genannt – ihren 100. Geburtstag.
Die Queen eröffnet jedes Jahr das britische Parlament mit der Imperial State Crown auf ihrem Haupt. Die Krone wiegt knapp ein Kilo und muss mit Bedacht getragen werden, wie die Queen sagt: ...
"Man kann während der Rede nicht nach unten schauen. Sonst würde man sich den Hals brechen, die Krone würde herunterfallen."
2001 sieht die Queen einem Jahr voller Höhen und Tiefen entgegen.
Am 9. Februar 2002 stirbt ihre Schwester Margaret 71-jährig. Sie war nicht mehr aus ihrem Schlaf erwacht.
Wenig später muss sie auch für immer Abschied von ihrer Mutter nehmen: Die Königinmutter stirbt am 30. März 2002 im Alter von 101 Jahren.
Im selben Jahr feiert die Queen das goldene Thronjubiläum: Sie ist seit 50 Jahren Monarchin. Aus diesem Anlass reist sie in diverse Commonwealth-Staaten und durch das Vereinigte Königreich.
Die Feiern kulminieren im Golden Jubilee Weekend vom 1. bis 4. Juni in London. Dazu gehören unter anderem Konzerte, Gottesdienste, eine Jubiläumsprozession und eine Flugparade.
Rund eine Million Zuschauer verfolgen das Konzert am 3. Juni auf der Prachtstrasse The Mall vor dem Buckingham-Palast. Die Besetzung ist hochkarätig:
Rod Stewart, Ozzy Osborne, Cliff Richard, Paul McCartney (von links)...
... Ricky Martin...
...Bryan Adams...
... Atomic Kitten und weitere Stars wie Eric Clapton, Joe Cocker und Phil Collins rocken für die Queen.
Einen speziellen Auftritt hat Queen-Gitarrist Brian May: Er spielt auf dem Dach des Buckingham-Palasts die Nationalhymne.
Das gefällt den Prinzen William (links) und Harry.
Queen an Krücke: Elizabeth muss sich 2003 einer Knieoperation unterziehen. Sie gilt generell als rüstig und gesund.
Diesen Ball stoppt sie mit Leichtigkeit.
Im Juni 2003 ist Wladimir Putin mit seiner damaligen Ehefrau Lyudmila Putina zu Besuch in London. Die Queen und der russische Präsident sagen beide, man müsse Differenzen in Fragen über den Irak-Krieg beseitigen.
Einer ihren umstrittensten Gäste: Im November 2003 empfängt Elizabeth George Bush und dessen Gattin Laura. Zehntausende Menschen protestieren in London gegen den US-Präsidenten und den Irakkrieg.
Zwischen Putin und Bush empfängt sie Nelson Mandela. Mit dem Ex-Präsidenten Südafrikas feiert sie das Hundertjahrjubiläum eines Fonds, der Stipendien an Studenten aus aller Welt vergibt, die in Oxford studieren wollen.
Darüber ist Elizabeth bestimmt «not amused»: 2005 gerät ein Bild von Harry in einem Nazi-Outfit an einer Kostümparty an die Öffentlichkeit. Er entschuldigt sich später für den Ausrutscher.
Am 9. Januar 2005 empfängt die Queen im Buckingham-Palast Bundespräsident Samuel Schmid.
Im selben Jahr heiratet Charles seine Jugendliebe Camilla Parker-Bowles, die ebenfalls geschieden ist.
Das Verhältnis zwischen Camilla und der Queen ist kühl. Elizabeth war ihr bisher konsequent aus dem Weg gegangen. Sie erklärt, sie freue sich über die Hochzeit, soll dem Brautpaar aber eine grosse Feier untersagt haben.
Auch im Alter von 79 Jahren packt die Queen an: Bei einem Besuch in der australischen Hauptstadt Canberra pflanzt sie einen Eukalyptus-Baum.
Wie viele Militärparaden Elizabeth auf der ganzen Welt inspiziert, zählt wohl niemand. Diese im April 2006 dürfte ihr besonders gefallen: Ihr Enkel Harry steht stramm und kann sich das Grinsen nur schwer verkneifen.
Zu ihrem 80. Geburtstag am 21. April 2006 erhält die Queen über 20'000 Glückwunschkarten und 17'000 E-Mails.
Auch auf dem roten Teppich macht die Queen eine gute Figur. Hier besucht sie die Premiere des...
... neusten James-Bond-Films "Casino Royale" am 14. November 2006 und begrüsst Hauptdarsteller Daniel Craig.
Die Queen und die neuen Medien: Bei einem Besuch im Google-Quartier 2008 in London zeigt sie sich erfreut, als sie ein Video auf den Youtube-Kanal des Königshauses hochlädt.
Elizabeth im Museum: Eine Wachsfigur der Queen im Madame Tussauds in London wird hergerichtet. Im Hintergrund Barack Obama.
Am 1. April 2009 empfängt sie den US-Präsidenten und dessen Gemahlin Michelle im Buckingham-Palast.
Derweil führt ein Mitarbeiter ihre Corgis Gassi.
Die Queen am Steuer: Sie ist die einzige Person des Landes, die ohne Führerausweis Auto fahren darf. Erst 2019 wird sich die Queen dazu entscheiden, künftig nicht mehr auf öffentlichen Strassen zu fahren – nachdem ihr Mann einen Unfall verursacht.
Erstmals seit 33 Jahren besucht die Queen 2010 das Grand-Slam-Turnier in Wimbeldon. Hier schüttelt sie Roger Federer die Hand, bringt ihm aber kein Glück: Er fliegt bereits im Viertelfinal aus dem Turnier.
Die Nummer 2 der Thronfolge unter der Haube: William und Kate heiraten am 29. April 2011.
Historisch: Die Queen reist 2011 als erste britische Monarchin zu einem Besuch in die Republik Irland. In Dublin wird sie von Präsidentin Mary McAleese begrüsst.
Nicht alle heissen sie willkommen: Während des Besuchs kommt es zu Ausschreitungen und Festnahmen.
Das diamantene Thronjubiläum (60 Jahre) verbringt die Queen 2012 mit Reisen durch Grossbritannien. Harry ist stattdessen Teil der Jubiläumstour durch Commonwealth-Staaten. In Jamaika vergnügt er sich bei einem Rennen gegen Sprint-Star Usain Bolt.
Die Queen am Fallschirm? Nicht ganz. Zur Olympia-Eröffnung 2012 in London springt ein als Queen verkleideter Mann aus dem Helikopter über dem Olympiastadion.
Wenig später erscheint die Queen herself im Stadion und hält eine Eröffnungsrede.
Die Queen und ihre Corgis – eine Liebe, die seit Jahrzehnten hält.
Am 9. September 2015 holt sich die Queen den Rekord als britische Monarchin mit der längsten Amtszeit. Sie übertrifft Königin Viktoria mit einer mit einer Regierungszeit von 63 Jahren und 7 Monaten.
Die Queen reist an diesem Tag mit dem Zug nach Schottland.
Die Queen gilt als korrekt und unnahbar. Privat sei sie jedoch anders, schreibt William in einem Buch, das 2015 erscheint: «Die Güte der Königin, ihr Humor, ihre angeborene Ruhe und Weitsicht und ihre Liebe für ihre Familie und das Zuhause sind Eigenschaften, die ich selber erlebe.»
Alles Gute zum 90. Geburtstag, liebe Elizabeth! Dieser Geburtstagskuchen entlockt der Queen am 21. April 2016 einen kritischen Blick. Wie er geschmeckt hat, ist unklar.
Im selben Jahr erschüttert die Brexit-Abstimmung Grossbritannien. Die Queen ernennt Theresa May am 13. Juli zur neuen Premierministerin.
Wie der Brexit verlaufen wäre, wenn er Premierminister geworden wäre?
70 Jahre Ehe: Zu diesem Anlass veröffentlicht die britische Post 2017 Sondermarken.
Das königliche Reitturnier in Windsor lässt sich die Queen auch 2018 nicht entgehen. Sie besucht es im Alltags-Tenü.
Schlechtes Wetter? Es gibt nur schlechte Kleidung! Die Queen besucht das Turnier ein Jahr später bei Regen.
Am 19. Mai 2018 kommt Elizabeth wieder einmal in den Genuss einer royalen Hochzeit: Ihr Enkel Harry heiratet die US-amerikanische Schauspielerin Meghan Markle.
2018 ist Meghan erstmals auch bei der jährlichen Militärparade "Trooping the Colour" dabei.
Die Queen und die Herzogin von Sussex sprechen hier bestimmt nicht über die neue Brücke, deren Eröffnung sie in Nordwestengland beiwohnen.
Am 13. Juli 2018 empfängt Elizabeth US-Präsident Donald Trump in Windsor.
Fröhliche Weihnachten mit der Queen.
Die Queen begrüsst am 8. Mai 2019 Archie Harrison Mountbatten-Windsor, Harry und Meghans Sohn, der zwei Tage zuvor zur Welt kam.
Trump ist erneut auf Staatsvisite in England. Beim Bankett stösst er mit der Queen an. Bei ihrer Rede fallen ihm die Augen zu.
Gegen das Vergessen: Elizabeth und Trump mit Ehegatte und -gattin besuchen eine Gedenkfeier anlässlich des 75. Jahrestags des D-Day.
Die Queen hat in ihrem Leben wohl einen ganzen Wald gepflanzt. Auch im Alter von 93 Jahren greift sie medienwirksam zur Schaufel.
Brexit-Hardliner Boris Johnson hat es geschafft, er ist neuer Premierminister. Die Queen beauftragt ihn im Juli 2019 formell mit der Bildung einer neuen Regierung.
Schwierige Zeiten für die Queen Anfang 2020: Ihr Enkel Prinz Harry und seine Gattin Meghan ziehen sich vom royalen Leben zurück. Ihr Lächeln hat sie nicht verloren.
Am 5. April 2020 hält die Queen eine historische TV-Ansprache. Sie ruft die Briten auf, in der Coronakrise durchzuhalten. Abgesehen von den traditionellen Weihnachtsansprachen ist es erst die vierte Rede dieser Art der Queen seit 1952.
Ein seltener Auftritt in der Coronakrise: Elizabeth schlägt den 100 Jahre alten Rekord-Spendensammler Tom Moore am 17. Juli 2020 persönlich zum Ritter. Er hatte mit einem Spendenlauf am Rollator in der Coronakrise knapp 33 Millionen Pfund (etwa 36 Millionen Euro) gesammelt und es damit ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.
Am 9. April 2021 stirbt Prinz Philip, der Ehegatte von Queen Elizabeth II. Acht Tage später findet der Trauergottesdienst statt.
Seit 70 Jahren sitzt die Queen auf dem Thron. Royalfans feiern das Jubiläum im Juni 2022 während vier Tagen ausgiebig.
Die Queen Starb am 8. September im Alter von 96 Jahren.

Elizabeth kommt am 21. April 1926 zur Welt. Am Tag der Taufe posiert die Familie für ein Foto: Elizabeth' Grosseltern (links), die Königinmutter und Vater Albert (rechts), der spätere König George VI.

AP

Konservative Kreise üben Kritik

Rose Hudson-Wilkin, glücklich verheiratet und die Mutter von 3 Kindern, weiss aus eigener Erfahrung, dass ihr neuer Job einen breiten Rücken verlangt. Ihre Anstellung warf neben viel Wohlwollen auch Fragezeichen auf, vor allem in konservativeren Kreisen, wo man den progressiven Erzbischof Justin Welby mit einer Portion Misstrauen betrachtet. «Wurde sie von Welby ernannt, weil sie perfekt zu ihrer Gemeinde passt?», fragt die Wochenzeitschrift «The Spectator». «Oder hat er es mehr getan, weil sie sich in seine Vision einer Church of England einfügt, die vor allem politisch korrekt sein will?»

Rose Hudson-Wilkins Ernennung setzt zweifellos ein unübersehbares Zeichen: Die anglikanische Kirche positioniert sich am Puls der Gesellschaft. Ob diese Wachsamkeit und Handlungsbereitschaft genügt, dem Abwanderungstrend Einhalt zu gebieten, wird sich erst noch erweisen. «Als Christin glaube ich an Hoffnung», lautet das Credo der neuen Bischofsfrau. Eines, das sie zweifellos mit der Queen teilt.