Jahresrückblick international: Wie der Westen die Kurden im Stich gelassen hat

Der Bürgerkrieg in Syrien dauert an. Doch die Machtverhältnisse im Norden des Landes haben sich verändert.

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Ein Begräbnis von gestorbenen Kämpfern in Qamishli im Oktober 2019.

Ein Begräbnis von gestorbenen Kämpfern in Qamishli im Oktober 2019.

Bild: Baderkhan Ahmad/ AP

(sas) Am 9. Oktober hat die Türkei ihren Einsatz gegen die von Präsident Recep Tayyip Erdogan als «Terroristen» gebrandmarkte Kurdenmiliz im Norden Syriens begonnen – wenige Tage nach dem Abzug der amerikanischen Truppen aus der Gegend. Die Kurden, die an der Seite der Amerikaner zuvor jahrelang gegen den Islamischen Staat gekämpft hatten, fühlten sich von den vermeintlichen Verbündeten im Stich gelassen.

Bis Ende Jahr haben rund 35000 Menschen das Grenzgebiet im Norden des kriegszerrütteten Syriens verlassen. Erdogan will in dem Gebiet bis zu zwei Millionen syrische Flüchtlinge ansiedeln, die derzeit in der Türkei ausharren.

Russland sieht den Abzug der Amerikaner als Chance, im Nahen Osten an Einfluss zu gewinnen, und hat angekündigt, das Gebiet gemeinsam mit der Türkei zu kontrollieren.