Karriere - Kicker, Boxer, Bergsteiger: Sportler in der Politik – Ex-Weltfussballer Weah ist nicht der erste
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Kicker, Boxer, Bergsteiger: Sportler in der Politik – Ex-Weltfussballer Weah ist nicht der erste
Liberias nächster Präsident heisst George Weah. Als Ex-Sportler in der Politik ist er in bester Gesellschaft. Auffallend häufig vertreten: Männer, die einst kräftig austeilten.
Fabian Hock
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Sind Ex-Sportler die besseren Politiker?
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Seinen Schulabschluss machte der Mann, der Liberias nächster Präsident wird, im Alter von 40 Jahren. Bachelor- und Masterabschluss folgten, doch George Weah (51) haftete stets der Makel des unerfahrenen Polit-Neulings an. Zumindest bei den Eliten.
Das Volk dagegen liebt ihn. Das hat freilich mit seiner ersten Karriere zu tun: Weah ist Afrikas «Fussballer des Jahrhunderts», er ist bis heute der Einzige vom Kontinent, der den Ballon d’Or des Weltfussballers in die Luft stemmen durfte.
Einen ersten Anlauf aufs Präsidentenamt unternahm der aus ärmlichsten Verhältnissen stammende Weah bereits 2005. Damals unterlag er der späteren Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf. Die Niederlage habe er als Erfahrung verbucht, sagte Weah jüngst dem «Guardian». Nelson Mandela habe ihn zum Dienst am Volk aufgerufen, wenn dieses es verlangt. Soweit ist es nun gekommen: Wie die Wahlkommission laut der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte, hat Weah die Präsidentenwahl gewonnen.
Vitali Klitschko «Dr. Eisenfaust» verprügelte einst im Ring seine Gegner, heute sitzt er im Rathaus in Kiew. Als Stadtpräsident von Kiew, Abgeordneter im Parlament und Vorsitzender der Regierungspartei Block Petro Poroschenko ist der 2,02 Meter grosse ehemalige Boxweltmeister einer der einflussreichsten Politiker in der Ukraine.
Reuters
Arnold Schwarzenegger Bevor die «Steirische Eiche» zum Terminator wurde, gewann der gebürtige Österreicher zahlreiche Titel im Bodybuilding. Schwarzenegger wurde zum erfolgreichsten Athleten aller Zeiten in seiner Sportart. 2003 wurde er zum «Governator» und amtete bis 2010 als Gouverneur von Kalifornien.
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Reinhold Messner Der bekannteste Bergsteiger der Welt war von 1999 bis 2004 Abgeordneter der italienischen Grünen im Europaparlament. Auch heute mischt sich Messner noch gern in die Politik ein: Österreichs neuem Kanzler Kurz verweigerte er eine gemeinsame Bergtour. Messners Begründung: Er vertraue Kurz nicht.
HO
Carl Lewis Neun Olympiasiege und acht Weltmeistertitel sammelte der US-Athlet im Sprint und im Weitsprung in den 80er- und 90er-Jahren. 2011 kandidierte er für einen Sitz im Senat von New Jersey – ein Gericht untersagte das jedoch, denn Lewis lebte zuvor nicht, wie vorgeschrieben, mindestens vier Jahre im Bundesstaat.
Keystone
Manny Pacquiao Dem «Pacman» gelang etwas, was keiner vor ihm schaffte: er boxte sich gleich in sieben Gewichtsklassen zum Weltmeister. Pacquiao gilt als einer der besten Boxer der Welt. Seit 2010 sitzt er zudem als Abgeordneter im Kongress der Philippinen und gilt vielen bereits als künftiger Präsident des Landes.
Reuters
Gerald Ford Er spielte Football für die Universität von Michigan und errang in dieser Zeit zwei nationale Meistertitel. Der Mann, der eine Profikarriere ausschlug, um in Yale ein Jus-Studium anzufangen, schaffte seinen grössten Erfolg nach seiner Sportlerkarriere: Ford wurde der 38. Präsident der Vereinigten Staaten.