Libyen
Kultur-Krieg: Fanatiker sprengen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert

Ein historisch wertvolles Grab aus dem 16. Jahrhunderts des osmanischen Statthalters in Lybien ist von religiösen Fanatikern gesprengt worden. Seit der Revolution vor zwei Jahren wurden schon mehrere Male religiöse Heiligtümer zerstört.

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Religiöse Fanatiker zerstören in Libyen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert
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Religiöse Fanatiker zerstören in Libyen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert
Religiöse Fanatiker zerstören in Libyen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert
Religiöse Fanatiker zerstören in Libyen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert
Religiöse Fanatiker zerstören in Libyen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert

Religiöse Fanatiker zerstören in Libyen Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert

Unbekannte haben in Libyen ein osmanisches Mausoleum aus dem 16. Jahrhundert gesprengt. Das Mausoleum des Statthalters Murat Agha sei vollständig zerstört worden, berichtete ein Vertreter der Stadtverwaltung des Bezirks Tadschura im Osten der Hauptstadt Tripolis.

Es wird vermutet, dass islamistische Fanatiker hinter dem Anschlag stecken. Das Mausoleum lag neben einer bedeutenden Moschee, die nach dem osmanischen Statthalter benannt wurde.

In den zwei Jahren seit dem Sturz des Regimes von Oberst Muammar al-Gaddafi haben Fanatiker in Libyen bereits mehrfach das Sicherheitsvakuum ausgenutzt, um Heiligtümer und historische Bauwerke zu zerstören. Anhänger einer puritanischen Auslegung des sunnitischen Islam, die in Saudi-Arabien Staatsreligion ist, sind der Auffassung, es sei gegen die Prinzipien des Islam, Gräber zu besuchen.

In der östlichen Stadt Bengasi wurde eine Strassensperre der Sicherheitskräfte in der Nacht beschossen. Es wird vermutet, dass die islamistische Ansar-al-Scharia-Brigade hinter der Attacke steckt, bei der niemand verletzt wurde. Die Armee hatte die Brigade in den vergangenen zwei Tagen - zum Teil mit Unterstützung aus der Bevölkerung - aus zwei Stützpunkten im Osten des Landes vertrieben.