Die EU-Kommission will das Problem der Rückschaffung von abgelehnten Asylbewerbern über die Visa-Politik angehen. Neu könnten Länder, die sich einer Kooperation verweigern, bei der Visa-Vergabe Nachteile erfahren. Dabei wird vor allem die Elite der betreffenden Länder ins Visier genommen werden.
Ihre Reisen nach Paris, Berlin oder Rom könnten über längere Fristen oder der Bereitstellung zusätzlicher Dokumente erschwert werden. Die EU-Kommission erhofft sich davon eine Hebelwirkung. Derzeit können europaweit nur rund 40 Prozent der Migranten ohne Bleiberecht in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden.
Bei Ländern aus Subsahara-Afrika wie Senegal, Nigeria oder Mali fehle es oft an Kooperation, heisst es in Diplomatenkreisen. Die Verbindung von Visa-Vergabe und Migrationszusammenarbeit ist Teil einer Anpassung des Schengen-Visa-Kodex, den die Schweiz als assoziiertes Mitglied automatisch übernimmt. (rhb)