Ein maskierter Dschihadist soll in einer Schule bei Paris einen Lehrer mit einem Teppichmesser angegriffen haben. Nun hat sich herausgestellt: Der Vorfall hat gar nie stattgefunden.
Ein maskierter Mann hat in einer Schule bei Paris einen Lehrer mit einem Teppichmesser angegriffen. Der flüchtige Täter soll sich auf die Terrororganisation «Islamischer Staat» berufen haben.
Zuvor hatte der Lehrer von einem Angriff eines maskierter Mannes im Klassenraum im Pariser Vorort Aubervilliers berichtet. Er soll Malerkleidung, Handschuhe und Militärstiefel getragen und sich auf den «Islamischen Staat» berufen haben. Mit einem Teppichmesser habe er den Lehrer am Hals verletzt und sei anschliessend geflüchtet.
Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm Ermittlungen wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einem Terror-Vorhaben. Nun muss sich der 45-Jährige für seine Falschaussage verantworten.
Lehrer als Angriffsziel
Die Polizei hatte bereits zuvor vor voreiligen Schlussfolgerungen gewarnt. Die Hintergründe der Tat seien unklar. Allerdings hatte der «IS» erst im November in einem Online-Propagandamagazin zu Angriffen auf Lehrer in Frankreich aufgerufen. Die Dschihadisten begründeten dies mit dem «fanatischen Laizismus», der den Kindern in französischen Schulen aufgezwungen werde. Die Lehrer seien «Feind Gottes», die sich in einem «offenen Krieg gegen die muslimische Familie» befänden.
Aubervilliers : un enseignant victime d'une agression au couteau https://t.co/ktuJ5kuUzd pic.twitter.com/umuEqquIup
— Europe 1 (@Europe1) 14. Dezember 2015
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