Der frühere US-Vizepräsident hat sich bei den Vorwahlen in Iowa gehörig verrechnet. Es ist fraglich, ob er die nächsten Runden überstehen wird. Dabei hätte er sich so gerne mit Trump «geprügelt».
Joe Biden, der frühere Vizepräsident der USA, muss dringend über die Bücher: Laut letzten Hochrechnungen schaffte er es bei den demokratischen Vorwahlen in Iowa gerade mal auf den vierten Platz.
Das ist schlecht für einen, der lange – genau wie vor vier Jahren Hillary Clinton – so tat, als sei er der logische Kandidat für das Präsidentschaftsamt.
Nun aber schlägt dem 77-Jährigen ein kalter Wind entgegen. Seine Umfragewerte in den nächsten Vorwahlstaaten sinken, Geldgeber werden zögern und potenzielle Wähler sich die Frage stellen: Hat «Joe» wirklich das Zeug, um Donald Trump zu schlagen?
Dass er genau das als einziger kann, das war lange Zeit das Hauptargument von Joe Bidens Wahlkampf. Vor zwei Jahren sagte Biden, Trump könne froh sein, dass sie beide nicht zusammen zur Schule gingen. Da hätte er den «Bully» Trump nämlich auf dem Pausenplatz verprügelt.
Es schien so, als freue sich Biden innerlich schon auf diesen Kampf, der mit 60 Jahren Verspätung jetzt halt nicht auf dem Pausenplatz, sondern auf dem amerikanischen Polit-Parkett hätte ausgefochten werden sollen.
Doch Biden hat vergessen, dass er nicht mehr der unbestrittene Pausenplatzkönig der Demokraten ist. «Meine Grossmutter steht voll auf Sie», rief ihm ein Teenager bei einer Wahlkampfveranstaltung diese Woche zu. Biden lächelte milde.
Mit Grossmüttern allein gewinnt man keine Vorwahlen. Seit gestern weiss er das.