In Frankreich werden die Ermittlungen nach den Terroranschlägen von Paris weiter mit Hochdruck vorangetrieben. Seit den Attentaten vor einer Woche gab es 793 Hausdurchsuchungen, wie Innenminister Bernard Cazeneuve am Freitag mitteilte.
107 Personen wurden vorläufig festgenommen, 90 von ihnen kamen in Polizeigewahrsam. 164 Menschen seien unter Hausarrest gestellt worden. 174 Waffen wurden beschlagnahmt. Insgesamt seien 250'000 Euro sichergestellt worden, sagte Cazeneuve weiter.
Allein in der vergangenen Nacht erfolgten den Angaben des Innenministeriums zufolge 182 Hausdurchsuchungen. 20 Menschen wurden festgenommen und 76 Waffen sichergestellt.
Auch in Belgien, wo mehrere Spuren der Pariser Anschläge hinführen, werden nach mehreren Razzien der vergangenen Tage vier Verdächtige weiterhin festgehalten. Für zwei, die bei Durchsuchungen am Samstag festgenommen wurden, wurde der Haftbefehl um einen Monat verlängert, teilte die Brüsseler Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Laut Nachrichtenagentur Belga sollen die Männer den immer noch gesuchten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam nach den Terroranschlägen von Paris nach Brüssel zurückgebracht haben.
Auch zwei weitere Personen bleiben zumindest für einen weiteren Tag in Gewahrsam: Sie wurden bei Durchsuchungen am Donnerstag festgenommen. Sieben Personen, die nach Razzien verhört wurden, kamen wieder auf freien Fuss.
In den Brüsseler Innenstadt wurde das «Saint-Verhaegen»- Studententreffen auf Grand'-Place abgesagt. Nach der Bewertung der Bedrohungslage empfehle das Krisenzentrum, die Veranstaltung nicht abzuhalten, berichtete Belga unter Berufung auf eine Erklärung der Stadt Brüssel. Ursprünglich war bei diesem Treffen eine Schweigeminute für die Opfer in Paris geplant.
sda