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Der US-Präsident besuchte am Dienstag die vom Hurrikan «Maria» schwer getroffene Karibikinsel Puerto Rico. Nachdem Kritik an der Reaktion seiner Administration auf den Sturm lautgeworden war, sollte die Visite positive Schlagzeilen bringen. Doch Trump trat in mehr als ein Fettnäpfchen.
Kaum gelandet traf sich Trump mit Vertretern der Rettungsdienste, der Armee und lokalen Verantwortlichen. Während dem als «Briefing» für den Präsidenten angekündigten Treffen sprach vor allem Trump selber, der die «fantastische» Arbeit der Rettungsdienste und seiner Regierung lobte.
Neben Trump sass Ricardo Rosselló, der Gouverneur der Insel. Trump lobte ihn dafür, dass er den Bemühungen der Regierung «die höchsten Noten» gegeben habe, so Trump. Eine Anspielung auf die ebenfalls am Briefing anwesende Bürgermeisterin der Inselhauptstadt San Juan, Carmen Yulin Cruz, welche Trump scharf kritisiert hatte. Sie erwähnte Trump beim Briefing mit keinem Worten.
Trump praising Puerto Rico's governor for praising him: "He didn't play politics. he told it like it was, gave us the highest marks"
— John Harwood (@JohnJHarwood) 3. Oktober 2017
Trump teilte den versammelten Vertreter Puerto Ricos – wo immer noch über 90 Prozent des Stromnetzes nicht funktionstüchtig ist, es an Wasser und Nahrungsmitteln mangelt – mit, dass die Schuldenkrise des US-Territoriums das Budget der USA belaste. Dieses sei wegen der Insel aus dem Gleichgewicht geraten, so der Präsident.
"I hate to tell you Puerto Rico but you've thrown our budget out of whack" - Trump
— Katy Tur (@KatyTurNBC) 3. Oktober 2017
business: Trump complains that Puerto Rico has thrown the budget "out of whack" https://t.co/gNoiY2v3G2 pic.twitter.com/Q8cnpVPYo3
— MarthaLeah Nangalama (@mlnangalama) 3. Oktober 2017
Trump muss sich zunächst bei Gouverneur Rosselló erkundigen, wieviele Todesopfer es gegeben hat. Dessen Antwort – 16 bestätigte Sturmtote, wobei die offizielle Zählung der bestätigten Todesopfer wegen des herrschenden Chaos seit sechs Tagen nicht mehr angepasst werden konnte – scheint Trump zufrieden zu stellen. Jeder Tod sei ein Horror, so der Präsident: «Aber wenn man eine echte Katastrophe wie Hurrikan Katrina anschaut, mit hunderten Toten [...] könnt ihr sehr stolz auf eure Leute sein.»
Update: Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf 34 gestiegen.
Trump compares the death count in Puerto Rico to that of Hurricane Katrina. pic.twitter.com/VuWyOEpBq9
— Kaitlan Collins (@kaitlancollins) 3. Oktober 2017
Here's Trump comparing the death count in Puerto Rico to the death count in a "real catastrophe like Katrina" pic.twitter.com/lNCz4wYvMn
— Tasneem N (@TasneemN) 3. Oktober 2017
Im Gespräch mit einer vom Hurrikan betroffenen Familie versprach Trump, dass man aushelfen werde. Er verabschiedete sich mit den Worten: «Have a good time» – was so viel wie «Viel Vergnügen» bedeutet.
Trump couldn't be more detached from reality. To victims of hurricane in Puerto Rico... "have a good time." #IMPEACH pic.twitter.com/gKxzw4aP5U
— keef (@keefTV) 3. Oktober 2017
Trump speaking in Puerto Rico is like listening to a high school student give a report on a book they've never read. #DidAnyoneBriefHim
— Jessica (@kajigger) 3. Oktober 2017