Unter einem extremen Polizeiaufgebot haben tausende Menschen in Moskau Abschied vom ermordeten Kremlkritiker Boris Nemzow genommen. Er wurde zudem posthum mit dem Freiheitsorden der Ukraine ausgezeichnet.
m Sacharow-Zentrum für Menschenrechte defilierten die Trauernden am offenen Sarg mit dem Leichnam vorbei. Gemäss der orthodoxen Tradition blieben Nemzows engste Angehörige am Sarg stehen, während die Trauernden nacheinander niederknieten und Blumen niederlegten.
Präsident Wladimir Putin blieb den Trauerfeierlichkeiten ebenso wie Ministerpräsident Dmitri Medwedew fern. Medwedew schickte die Vizeregierungschefs Arkadi Dworkowitsch und Sergej Prichodko.
Unter den Trauernden waren zudem der zur Opposition übergelaufene frühere Ministerpräsident Michail Kassjanow, Grossbritanniens Ex-Premierminister John Major, US-Botschafter John Teft sowie mehrere weitere Politiker aus dem europäischen Ausland.
Freiheitsorden der Ukraine
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat den getöteten russischen Oppositionellen Boris Nemzow mit dem Freiheitsorden gewürdigt. Das ist die höchste Auszeichnung seines Landes.
"Für uns Ukrainer wird Boris für immer ein Patriot Russlands und Freund der Ukraine bleiben. Er zeigte mit seinem Leben, dass man das vereinen kann, man muss lediglich wollen", sagte Poroschenko am Dienstag einer Mitteilung des Präsidialamts in Kiew zufolge. "Für unsere und eure Freiheit", sei Nemzows Lebensdevise gewesen.
Boris Nemzow beigesetzt war am Freitagabend in der Nähe des Kremls auf offener Strasse erschossen worden. Der Täter entkam unerkannt.