TORONTO: Mysteriöse Todesfälle schockieren Kanada

Der Gründer des Pharma-Unternehmens Apotex und seine Ehefrau sind tot in ihrem Haus aufgefunden worden. Die Todesumstände sind mysteriös, Mitarbeitende und die Öffentlichkeit schockiert.

Gerd Braune, Ottawa
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Als Bernard («Barry») Sherman 1974 in der kanadischen Stadt Toronto sein Unternehmen Apotex gründete, war es ein Zweimannbetrieb mit einer 500 Quadratmeter grossen Produktionsfläche. Heute ist Apotex, das seinen Hauptsitz weiterhin in Toronto hat, eines der grossen pharmazeutischen Unternehmen für Generika mit 11000 Mitarbeitern und Produktionsstätten in mehreren Ländern.

Mit Schock haben die Mitarbeiter und die kanadische Öffentlichkeit nun den Tod von Barry Sherman (75) und seiner Frau Honey (70) aufgenommen. Das Ehepaar wurde am Freitag tot in seinem Haus gefunden. Am Sonntagabend gab die Polizei bekannt, dass bei beiden offenbar «Abbinden und Druck auf den Hals» Todesursache war. Aber wie es dazu kam, ist weiterhin nicht bekannt. Die Polizei gibt nur spärlich Informationen zu diesem «verdächtigen Todesfall» heraus. Von einem «mysteriösen Todesfall» sprechen Medien in Nordamerika. Die Familie wies Spekulationen zurück, es könne sich um ein Tötungsdelikt mit Suizid handeln.

Der Tod des Ehepaars rief auch Reaktionen aus der Politik hervor. «Sie waren sehr erfolg­reiche Unternehmer, aber auch sehr, sehr grosszügige Menschen», meinte der frühere Premier von Ontario, Bob Rae. Der Bürgermeister Torontos, John Tory, würdigte ihre philanthropischen und ökonomischen Beiträge. Ihr Mitgefühl drückten auch Premierminister Justin Trudeau und seine Frau Sophie aus.

Gerd Braune, Ottawa