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Die sechste von 24 Begegnungen auf dem Heiligen Pfad von Nazareth nach Bethlehem: Es ist die Geschichte von Huda, die in Aqraba das neue Frauenzentrum leitet.
Eigentlich will Huda wirklich nicht aufs Foto. Aber sie könne ja so tun, als würde sie etwas erklären und gar nicht in die Kamera schauen, schlägt sie vor. Gute Idee. Huda stellt sich vor die Tretmühlen in der Ecke des Frauenzentrums in Acraba und fuchtelt durch die Luft.
Sie ist die Leiterin des neuen Zentrums, des ganzen Stolzes des palästinensischen Dorfes. Eine amerikanische Entwicklungshilfeorganisation finanziert das Zentrum, in dem Huda fast täglich Nähkurse anbietet und Frauen die paar wenigen Fitnessgeräte in der Ecke erklärt.
Besonders stolz ist die Palästinenserin aber auf die Familienplanungsberatungen. "Wir sprechen auch über heikle Themen", sagt Huda und meint damit Aufklärung, Verhütung und Abtreibung. Frauen (und Männer) kriegen hier das, was im Westjordanland schwierig zu finden ist: moderne medizinische Beratung, frei von religiösen Vorstellungen.
Fast, zumindest: Denn bei jeder Beratung sitzt auch ein Imam im Raum und kommentiert, was die Ärzte, die mit dem Zentrum zusammenarbeiten, vorschlagen. Eine gewisse Ordnung, sagt Huda, müsse schliesslich sein.