Von Lateinamerika über den Nahen Osten bis hin nach Ozeanien: Egal, wohin man seinen Blick schweifen lässt, sieht man unter Druck stehende Menschenrechte. Zum heutigen «Human Rights Day» können Sie Ihr Wissen über diese fundamentalsten aller Rechte testen.
Pascal Studer
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Leere Sitze: Die USA traten im Sommer des letzten Jahres aus dem Uno-Menschenrechtsrat aus.
Salvatore di Nolfi/Keystone Genf, 28. Februar 2017
Heute vor 71 Jahren haben die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Sie enthält 30 Artikel, welche grundlegende Ansichten beinhalten, die jedem Menschen zustehen sollten. Das Rechtsdokument wurde in mehr als 460 Sprachen übersetzt und ist somit einer der meistübersetzten Texte. Die Rechte stehen grundsätzlich jeder Person zu – «unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.»
Doch was sind Menschenrechte überhaupt? Welche Momente in der Geschichte waren entscheidend für deren Entstehung? Und welche Institution hat für die Schweiz eine überragende Bedeutung? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Quiz!
Frage 1 / 11
Zuerst suchen wir - um im juristischen Jargon zu bleiben - eine Legaldefinition:
Was sind eigentlich Menschenrechte?
Rechte des Staates, um sein eigenes Staatsvolk zu schützen (beispielsweise durch die Inhaftierung eines Verbrechers).
Rechte des Individuums gegenüber willkürlichen Eingriffen des Staates.
Es gibt keine Menschenrechte.
Rechte der Staaten, unter bestimmten Bedingungen Krieg zu führen.
Jetzt wissen wir also, was Menschenrechte sind. Nun drehen wir die Zeit etwas zurück und gehen ihrer Geschichte auf den Grund.
Welches historische Ereignis war der Schlüsselmoment für das Entstehen der Menschenrechte?
Die Französische Revolution
Die chinesische Kulturrevolution
Der Mord an John F. Kennedy
Der Zerfall der Sowjetunion
In jüngerer Vergangenheit hatte vor allem der zweite Weltkrieg entscheidende Auswirkungen auf die Menschenrechte. Eine der Folgen war die Gründung der UNO.
Wann wurde die UNO gegründet?
1945
1939
1951
1984
Die Menschenrechte haben also eine lange Geschichte und schützen vor der Tyrannei des Staats. Aber nicht alle Rechte sind Menschenrechte.
Welches der unteren Rechte ist keine menschenrechtliche Garantie?
Verbot von Zwangsarbeit
Folterverbot
Recht auf Leben
Recht auf Heirat von gleichgeschlechtlichen Paaren
Menschenrechte haben nicht nur direkte, sondern auch indirekte Wirkungen. Bezüglich des Folterverbots bedeutet dies beispielsweise, dass ein Staat eine Person nicht an einen anderen Staat ausliefern darf, in welchem ihr Folter oder andere schwere Menschenrechtsverletzungen drohen. Dieses Gebot ist international unantastbar.
Wie heisst dieses Gebot?
Handeln nach Treu und Glauben
Nicht-Paktierungsgebot
Non-Refoulement-Gebot
Widersetzungsgebot
Das Folterverbot ist also absolut und kann in keiner Weise eingeschränkt werden. Dennoch gibt es Länder, welche die Folterkonvention nach wie vor nicht einhalten - etwa die Vereinigten Staaten. Dies könnte die Schweiz hypothetisch vor grosse Probleme stellen.
Dürfte die Schweiz eine Person, welche auf amerikanischem Boden gefoltert würde, an die USA ausliefern?
Nein
Ja
Wie bereits erwähnt, ist die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) für die Schweiz von überragender Bedeutung. Das entsprechende Gericht ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).
Wo befindet sich der EGMR?
Klicken Sie auf die gewünschte Stelle auf der Karte, um Ihre Antwort einzugeben.
EGMR, EMRK, EuGH - es wimmelt nur so von Abkürzungen und Institutionen im politischen Europa. Bleiben wir jedoch beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).
Zu welcher Institution gehört der EGMR?
Europäische Freihandelsassoziation (Efta)
Vereinten Nationen (UNO)
Europäische Union (EU)
Europarat
Wir erinnern uns: Vor einem Jahr hat das Schweizer Stimmvolk die Selbstbestimmungsinitiative abgelehnt. Die SVP bezeichnete die Richterinnen und Richter des EGMR dabei als "fremd". Doch wie fremd ist der EGMR wirklich?
Wie viele Schweizer Richter sitzen im EGMR?
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Helen Keller und Carlo Ranzoni haben mit 45 anderen Richterinnen und Richtern die wichtige Aufgabe, über allfällige Menschenrechtsverletzungen zu urteilen. Doch wie viel Geld hat der Justizapparat überhaupt zur Verfügung?
Wie hoch ist das Budget des EGMR (in Mio. Schweizer Franken)? Zum Vergleich: Jenes des EuGH beläuft sich auf über 400 Millionen Franken.
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Aber braucht die Schweiz den EGMR überhaupt? Die Menschenrechte wurden nämlich in der Verfassungsrevision von 1999 in die Bundesverfassung eingearbeitet. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass die Schweiz nicht immer eine Musterschülerin in der Einhaltung der Menschenrechte war - beispielsweise durch Verwehrung eines fairen Verfahrens bei Asbestopfern. Auch bei der Einführung des Frauenstimmrechts war der EGMR eine treibende Kraft.
Ab wann konnten Frauen in der ganzen Schweiz abstimmen und wählen?
1990
1291
1945
1971
Geschafft. Danke fürs Mitspielen.
Egal, wie viele Punkte Sie erzielt haben: Wir hoffen, Sie konnten etwas über Menschenrechte lernen! Und erinnern wir uns stets daran: Menschenrechten gilt es Sorge zu tragen - denn sie sind nicht selbstverständlich.