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Eine Aufnahme aus dem blutigen Machtkampf im Jemen ist am Freitag zum besten Pressefoto des vergangenen Jahres gekürt wurden. Es zeigt eine Frau in schwarzem Vollschleier und weissen Handschuhen, die in ihren Armen einen verletzten Verwandten hält.
Das Foto stammt vom Spanier Samuel Aranda. Er hatte es im Oktober vergangenen Jahres in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa in einer Moschee aufgenommen, in der Gegner von Präsident Präsident Ali Abdallah Saleh ein Feldlazarett einrichteten.
Repräsentiert den arabischen Frühling
«Das Foto steht für die gesamte Region», begründete Jurymitglied Koyo Kouoh in Amsterdam die Auszeichnung im wichtigsten Fotowettbewerb der Welt. «Es präsentiert Jemen, Ägypten, Tunesien, Libyen, Syrien - einfach alles, was während des arabischen Frühlings geschah.»
Das Besondere an dem Foto sei, dass es in einer bedeutenden Entwicklung «eine private, intime Seite» zeige. Aranda war im Auftrag der «New York Times» im Jemen.
Im Zuge der revolutionären Bewegungen in der arabischen Welt hatten Anfang 2011 auch im Jemen Proteste gegen Saleh eingesetzt. Der seit 1978 amtierende Staatschef unterzeichnete im November nach monatelangen Protesten mit hunderten Toten ein Abkommen zum Machtverzicht.
Im Gegenzug wurde ihm Straffreiheit zugesichert. Bis zur Präsidentschaftswahl am 21. Februar ist Saleh als Ehrenpräsident formell noch im Amt.