Auch im dritten Konzert der diesjährigen Reihe «Cello, Bach & Söhne« des Bach Ensembles Luzern stehen sich Kompositionen von Johann Sebastian Bach und seinem jüngsten Sohn Johann Christian gegenüber. Dazu kommt das Konzert für Violoncello und Orchester in D-Dur von Joseph Haydn. In der sehr gut besuchten Franziskanerkirche am Sonntag erklingt die Kantate von Bach-Vater «Wer da gläubet und getauft wird», BWV 37; der Chor singt ausgewogen und mit gut verständlichem Text, begleitet vom hervorragenden Orchester.
Konzertmeisterin Naomi Lozano-Tolksdorf ergänzt das schwungvolle Dirigat Franz Schaffners bestens, und wie Fagottist Manuel Beyeler das Choral-Duett begleitet, wie die Oboen (Barbara Zumthurm und Anja Balmer) die Streicher klangvoll erweitern, ist hörenswert. «Kyrie» und «Credo breve» von Johann Christian Bach zeigen erneut, wie «italienisch» seine Musik klingt. Da ist das «Kyrie» fröhlich, auch das Credo ist meist beschwingt. Nur «Et incarnatus» und «Cruzifixus» haben besinnlichen Charakter, den die vier Solisten wunderbar treffen.
Schon in der Kantate gefallen Kathrin Hottiger, Sopran, und Ingrid Alexandre, Alt, mit ihren klaren Stimmen, beeindruckt Bassist Flurin Tschurr mit langem Atem, während Simon Witzigs Tenor erst im Solistenquartett bei Bach-Sohn überzeugt. Franz Schaffner leitet seinen bestens vorbereiteten Chor und das Orchester so umsichtig wie lebhaft.
Haydns Cellokonzert lebt von ausgewogenen Tempi und von der spürbaren Verbundenheit zwischen Solist und Dirigent. Da wird auf Nuancen geachtet, da hat Jürg Eichenberger Zeit, seine Kadenzen auszuspielen, und sein voller Ton schwingt sich weit in den Kirchenraum. Knifflige Stellen wie Oktavläufe gelingen souverän, und der Zwiegesang zwischen Solo und dem mit Hörnern verstärktem Orchester wird genussvoll ausgespielt. (gn)