In der Jesuitenkirche brillierten am Mittwoch das Vokalensemble und das Orchester des Collegium Musicum Luzern.
Schon vor dem Festgottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag war die Jesuitenkirche Luzern bis in die Seitengänge und Emporen besetzt. Und feierlich tönten Chor und Orchester aus dem Altarraum: letzter Schliff für den ersten Teil von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium.
An Heiligabend hatte die Luzerner Kantorei im zweiten Teil des Oratoriums über die Frohe Botschaft der Engel an die Hirten gesungen. Mit «Jauchzet, frohlocket» eröffneten Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern den Gottesdienst am Mittwoch. Prachtvoll, dabei verständlich und ausgewogen erhoben sich die Stimmen, das Orchester spielte auf barocken Instrumenten mit feiner Artikulation. Weihnachtlich frohe Stimmung widerspiegelte sich in den Gesichtern der vielen Besucher.
Bachs Musik war stimmig in den Gottesdienst eingebunden, das Evangelium wurde von Tenor Livio Schmid klangschön verkündet. Judith Schmid verlieh der Arie «Bereite dich, Zion» opernhafte Pracht, während sich der lichte Chorsopran und der sonore Bass Alvaro Etcheverrys in Choral und Rezitativ ergreifend ergänzten. Erhebend klang zur Kommunion die Bass-Arie «Grosser Herr, o starker König» mit brillantem Trompetensolo.
Der gemeinsame Gesang zeugte von friedlichem Miteinander. Am Ende liess Dirigent Pascal Mayer den Eingangschor noch jubelnder und schwungvoller wiederholen, das Niveau der Sänger und Musiker wurde mit langem Beifall bedankt wie im Konzertsaal. Doch die Musik, ursprünglich für den Gottesdienst geschrieben, entfaltete hier ganz besonderen Sog.
Weihnachtsoratorium in der Jesuitenkirche: 31.12., 18.30 Uhr (Kantaten III und V), 2.1., 17 Uhr, (IV) und 5.1., 17 Uhr (VI). www.jesuitenkirche.ch