Kammermusikreihe: «Die Markuskirche ist ein kleiner Diamant!»

Musiker aus dem Umfeld der Musikhochschule Luzern begründen eine weitere Konzertreihe mit Kammermusik. Die profiliert sich mit speziellen Besetzungen, Raritäten und bekannten Gästen.

Interview: Urs Mattenberger
Drucken
Gitarrist Valéry Burot (Bild: PD)

Gitarrist Valéry Burot (Bild: PD)

Unter dem Namen Vierwaldstätter Konzerte ist eine weitere Kammermusikreihe in Luzern gestartet. Der Initiant und Gitarrist Valéry Burot sagt, wieso es dafür noch Platz hat.

Die Zahl der Kammermusikreihen nahm in den letzten Jahren inflationär zu. Braucht es da noch Ihre Vierwaldstätter Konzerte?

Entstanden ist unsere Reihe aus dem Wunsch von Musikern heraus, die an der Musikhochschule Luzern studiert haben und ihre musikalischen Ideen mit eigenen Programmen umsetzen wollten. Ergänzt mit bekannten Gästen wie dem Geiger Valeriy Sokolov ist ein Pool entstanden, der spezielle Besetzungen und Programme möglich macht. Ich denke, dafür hat es noch Platz, weil wir uns von anderen abheben.

Was ist denn speziell?

Zum einen die Besetzungen. Im ersten Konzert war der Panflötist Hanspeter Oggier Solist in einem Barockkonzert. Im September verbinden wir Gitarre mit Streichquartett, im Schlusskonzert spielen wir Schönbergs «Pierrot Lunaire», wobei der Pianist – und Dozent an der Musikhochschule – Konstantin Lifschitz den Sprechgesang übernimmt.

Konventioneller sind die Duobesetzungen der nächsten Konzerte, die Klavier mit Flöte, Cello und Violine kombinieren. Kann man da in der Werkwahl spezielle Wege gehen und doch das Publikum erreichen?

Der Flötist Petar Popovic und die Pianistin Marina Vasilyeva stellen selten gespielte Werke vor, die dennoch bekannte Zugänge bieten. Im nächsten Konzert sind das Bach und sein Sohn Philipp Emanuel, von denen Flötensonaten mit Cembalo und solo erklingen. Mit Frank Martin und dessen Ballade für Flöte steht ein Schweizer Komponist auf dem Programm, der dem Publikum auch als solcher ebenfalls naheliegen dürfte.

Die Reihe ist in der als Konzertort wenig bekannten Markuskirche in Luzern zu Hause. Gab deren geringe Grösse den Ausschlag?

Nicht nur, unser erstes Konzert war mit gut 100 Besuchern sehr gut besucht. Die Markuskirche ist ein kleiner, unentdeckter Diamant unter den Luzerner Kirche. Die Akustik ist fantastisch, mit keinem bisschen zu viel oder zu wenig Hall. Und zudem ist sie seit Renovation im letzten Jahr umwerfend schön – mit einer Foyerküche, die auch wir an den Konzerten für Brote, Kuchen und Getränke nutzen werden.

Wieso heisst Ihre Reihe Vierwaldstätter Konzerte?

Die Idee ist, dass wir in Zukunft mit einzelnen Konzerten rund um den Vierwaldstättersee ­wandern.

Nächstes Konzert: Samstag, 2. Februar, 19.30, Markuskirche Luzern: Petar Popovic, Flöte, Marina Vasilyeva, Klavier. www.vwsk.ch.