Die Luzerner Ad-hoc-Band Why Foxes Why gibt ein entspanntes und zugängliches Album heraus

Das Album «Hey! Folk of Death» wurde von Luzerner Musikern in einem Tag aufgenommen.

Pirmin Bossart
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Why Foxes Why, das sind: Silvan Koch, Sebastian Schwarz, Stoph Ruckli, Timo Keller, Jonas Beetschen, Christian Winiker, Lukas Bircher, Jwan Steiner (v.l.n.r.).

Why Foxes Why, das sind: Silvan Koch, Sebastian Schwarz, Stoph Ruckli, Timo Keller, Jonas Beetschen, Christian Winiker, Lukas Bircher, Jwan Steiner (v.l.n.r.).

Bild: PD

Das Banjo zupft, Mandolinen flirren. Eine träumerische Stimme schwebt durch das Hinterland eines kosmischen Westerns. Im nächsten Song hören wir das Timbre eines Folk-Troubadours, den nichts mehr erschüttern kann. Auch Background-Vocals gehören zur Sangesfreude dieses Albums. Dann wieder ruft ein lockerer Country-Rock-Groove zum Feiern oder schiebt sich ein fieses Gitarrensolo in das schwelgerische Treiben: «Hey! Folk of Death» nennt Timo Keller seine erste Turbo-Produktion, die in Rekordzeit aufgenommen wurde, aber so gar nichts an Hektik oder Stress versprühen lässt.

Folk ist der Grundton des Albums. Es ist nicht der schiefe oder kunstvolle Folk und auch nicht der eigenbrötlerische, sondern der einfach gestrickte Folk(-Rock), wie ihn einigermassen gewandte Musiker in einer Runde schnell mal aus den Fingern zaubern und mit ihm für gute Stimmung sorgen können.

Jeder Song thematisch einer Stadt zugeordnet

Gitarrist und Sänger Timo Keller hat in seinem Studio «vom Dach» in Luzern schon einige musikalische Perlen produziert, von Weekend Phantom bis Mnevis, von Long Tall Jefferson bis zum aktuellen Studioalbum von Faber. Mit dem «Lavabecken» hat er einen Pool von Musikern als flexibel einsetzbare Studioband im Rücken. Letztes Jahr hatte Keller zwei intensive Produktionen im Studio, die lange dauerten. Das weckte die Idee, einmal ein Album zu machen, das «megaschnell produziert werden sollte». Dass er eine folkige Musik anpeilte, kommt nicht von ungefähr. «Ich wählte ein Genre, das mir vertraut war, aber doch auch genug weit weg von dem, wie ich es bei einer vertiefteren Auseinandersetzung mit Folk machen würde», so Keller. Kurzum: Die Songs mussten schnell spielbar sein.

Wie die Melodien von Keller wurden auch die Texte von Béla Rothenbühler innert wenigen Tagen geschrieben. Jeder Song ist thematisch einer Stadt zugeordnet. «Lucerne new Town» entwickelt sich zu einem richtigen Heirassa-Fetzer. Die von Keller ad hoc zusammengestellte Band «Why Foxes Why» spielte die Songs in einem Tag ein. Mit dabei: Sebastian Schwarz und Lukas Bircher (Into Orleans, Maple Tree Circus), Silvan Koch (Faber), Christian Winiker (Tin Shelter Crew), Jwan Steiner (One Lucky Sperm, GeilerAsDu), Stoph Ruckli (Azz Jazz) sowie Timo Keller (Hanreti). Das «Why Foxes Why»-Projekt soll im Herbst – diesmal auch mit Musikerinnen – seine rockige Fortsetzung finden. Dann wird es heissen: «Hey! Grunge of Death». Oh yeah.