Trotz Corona geht das klassische Musikleben in unserer Region erstaunlich vital weiter. Neben dem Luzerner Sinfonieorchester lancieren auch Luzerner Musiker eine neue Konzertreihe. Und Klang Meggen lässt das Jahr nach Weihnachten mit Kammermusik ausklingen.
Wir spielen weiter! Mit diesem Entscheid hatten Theater in Luzern, Zug und anderen Schweizer Städten am 29. Oktober die Losung für den Fast-Shutdown ausgegeben.
Seither halten in der Zentralschweiz nicht nur subventionierte Kultur-Institute vor 50 oder 30 Besuchern ein erstaunliches Kulturleben in Gang. Auch Musiker, die eigene Konzerte veranstalten, stellen eine Grundversorgung im Bereich der Klassikkonzerte sicher.
Jetzt gibt es Initiativen, die solche Aktivitäten deutlich ausweiten. So startet das Luzerner Sinfonieorchester eine Konzertreihe mit Musikern und Ensembles aus der Region und drüber hinaus (siehe separaten Beitrag). Wöchentliche Kammermusikkonzerte lanciert zudem eine Gruppe von Luzerner Musikern aus dem Umfeld der Musikhochschule und anderen Kulturinstituten in Luzern, darunter die Geigerin Miriam Müller sowie die Dirigentin und Dozentin Ulrike Grosch.
Auch hier erhalten Musiker aus der Region und Gäste Gelegenheit für Auftritte und damit Arbeit. «Den Beginn macht am 10. Dezember ein Barock-Duo mit Violine und Theorbe, am 17. Dezember spielt ein Streichtrio Bachs Goldberg-Variationen, am 27. folgen Orgel und Saxofon», gibt Grosch einen Vorgeschmack auf die «Kleinen Konzerte Luzern» und fügt hinzu: «Gespielt wird vorerst in der Lukaskirche Luzern jeweils am Donnerstag, an zusätzlichen Terminen zwischen Weihnachten und Neujahr und ab Ende Januar auch im Bourbaki-Museum.»
Neuigkeiten gibt es auch im Bereich der Kammermusikfestivals, die in den letzten Monaten für weggefallene Grossveranstaltungen in die Lücke sprangen. So gab der Veranstalter des Festivals Klang Meggen soeben bekannt, dass dessen Winter-Ausgabe trotz Corona durchgeführt wird. Das sind sechs Konzerte vom 26. bis zum 30. Dezember im Salon von Schloss Meggenhorn.
Und anders als bei den neuen Konzertreihen steht hier auch das vollständige Programm fest. Noch einmal erklingen viele Werke von Beethoven, dessen Jubiläumsjahr wegen Corona zu kurz gekommen ist. Der künstlerische Leiter, der Klarinettist Fabio di Casola, präsentiert ein breites Spektrum an Ensembles und Besetzungen. Die Reihe reicht von Duos mit Violine oder Cello und Klavier über das Morphing String Trio und das Klaviertrio des Alpes bis zum renommierten Mandelring Quartett aus Deutschland. Di Casola selber kontrastiert mit dem Ensemble Kandinsky Klarinetten-Romantik mit Bartók.
Die Winterausgabe von Klang Meggen feiert selber ein mittleres Jubiläum und findet bereits zum 15. Mal statt. Der Entscheid zur Durchführung fiel, nachdem Roland Meier gemäss den Vorgaben die Bestuhlung des 100 Plätze fassenden Saals mit 50 Stühlen ausgemessen hat. Die Messung ergab: Die Sicherheitsabstände lassen sich einhalten. Um die Beschränkung auf 50 Personen auszugleichen, führt Meier die Konzerte bei Bedarf zweimal durch, regulär um 17 Uhr und zusätzlich um 18.45 Uhr. Nur die anschliessenden Abendessen werden, um Abstand zu halten, ausgelagert ins Restaurant Hermitage.
Konzertreihe des Luzerner Sinfonieorchesters im Orchesterhaus: www.sinfonieorchester.ch
Luzerner Konzertreihe (wird am Montag aufgeschaltet): www.kleinekonzerteluzern.tumblr.com
Klang Meggen (Vorverkauf ab 6. Dezember): www.klang.ch