Die Stadtmusik Luzern und der Projektchor Willisau zeigen, wie Laienformationen Omikron trotzen.
Die aktuelle Pandemielage stellt nicht-professionelle Orchester und Chöre vor besondere Herausforderungen. Dass die 2G-plus-Regel auch für die Proben gilt, bedeutet, dass sämtliche Musiker entweder in den letzten vier Monaten geimpft worden oder genesen sein müssen – oder aber sich vor jeder Probe testen lassen müssen. «Diesbezüglich haben wir nichts unversucht gelassen», sagt der Präsident des Blasorchesters Stadtmusik Luzern, Alain Kamm: «Dafür haben wir sogar unser eigenes Covid-Testcenter auf die Beine gestellt.»
Das Konzert im KKL zieht alle Register – auch jene der Orgel im Konzertsaal. Darauf improvisiert Wolfgang Sieber über Bach-Choräle, die David Maslankas Symphony Nr. 4 ins Hymnische steigern. Nicht minder spektakulär führt zuvor John Adams’ «Short Ride in a Fast Machine» zum Grossen Tor von Kiew in Modest Mussorgskis «Bilder einer Ausstellung».
Für die 25 Sängerinnen und Sänger des Projektchors Willisau lohnt sich ein eigenes Testcenter zwar nicht. Dirigentin Moana Labbate sagt:
Nach den Richtlinien, mit denen eine Taskforce die BAG-Regeln für Chöre übersetzt, sind hier «alle doppelt geimpft und bereits ein Drittel geboostert».
«Zudem haben wir beschlossen, dass wir nicht nur in den Proben, sondern auch im Konzert mit Maske singen.»
Damit verbinden sich mit dem ersten Auftritt des Chors seit März 2019 unterschiedliche Stimmungen. Das Programm greift sie unter dem Motto Winterklang auf: Wintergesänge von der Renaissance bis zu Poulenc spüren den dunkeln Seiten der kalten Jahreszeit bis hin zum Tod nach. Aber diese Winterreise führt auch aus dem Zauber der Stille hinaus in die Sehnsucht nach Frühling, zu der Michael Barmet die warmen Farben seines Marimbafons beisteuert.
Stadtmusik Luzern: Samstag, 22. Januar, 19.30, Konzertsaal KKL.
Projektchor Willisau: Sonntag, 23. Januar, 11.00, kath. Kirche Egolzwil-Wauwil; 17.00, kath. Kirche Willisau.