Welche Film- und Serienhighlights gibt es im Streaming und im Kino im Dezember? Und was ist besonders sehenswert aktuell? CH Media hat den Überblick, was sich besonders lohnt.
Die grosse Übersicht:
Auf Netflix und Co. gibt es diesen Monat ein Wiedersehen mit den Räubern aus «Money Heist» und den Gangstern aus «Gomorrha». Und auf der Leinwand, im Kino, jagt im Dezember ein Höhepunkt den andern. Hier sind die Filme und Serien, auf die wir uns besonders freuen.
Lesbische Nonnenliebe im Italien der Renaissance: Skandalregisseur Paul Verhoeven («Basic Instinct») provoziert wieder. Es geht um das im Sachbuch «Immodest Acts» von Judith C. Brown dokumentierte Leben von Benedetta Carlini, einer Nonne, die wegen ihres lesbischen Verhältnisses verurteilt und eingekerkert wurde. Im Film wird nichts beschönigt, dafür mit Humor inszeniert. Ab 2.12. im Kino. (bereits gesehen)
Nicht in Italien machte sich ein Filmemacher an die Verfilmung der haarsträubenden Geschichte der Familiendynastie Gucci. Nein, der Engländer Ridley Scott. Es geht um Prestige, Erbstreit und Zerfall. Im Mittelpunkt stehen der Gucci-Spross Maurizio Gucci und dessen Ehefrau Patrizia Reggiani, die seinen Mord in Auftrag gibt. Gespielt werden die Beiden von Adam Driver und Lady Gaga. Mit im Cast: Jared Leto, Al Pacino und Jeremy Irons. Alle mussten sich Italo-Akzente antrainieren, der Film ist auf Englisch. Warum das insbesondere bei Lady Gaga immerhin eine selbstironische Note hat und wie das herausgekommen ist, lesen Sie noch diese Woche in einer separaten «House of Gucci»-Kritik. Ab 2.12. im Kino. (bereits gesehen)
Italienischer hingegen geht es nicht mehr, als im autobiografischen Spielfilm des Maestro aus Italien: Der Napolitaner Paolo Sorrentino erzählt seine Lebensgeschichte und schafft es, sie so zu spinnen, dass Diego Maradona nicht weniger als sein Retter dargestellt wird. Sorrentino zieht auch sonst sämtliche Register, sehr komisch, sehr turbulent, sehr viel Italianità, schräge Onkel, urchige Nonnas und begehrte Tanten inklusive. Von Italien ins Oscar-Rennen geschickt. Ab 2.12. im Kino, wo der Netflix-Film auch hingehört. Ab 15.12. dann bei Netflix selbst. (bereits gesehen)
Sind Filme besser, je mehr Stars daran beteiligt sind? Davon können wir uns bei «Don't Look Up» schon bald ein Bild machen. Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence, Cate Blanchett, Meryl Streep, Timothée Chalamet – was für ein Starreigen. Netflix verspricht uns mit dieser Komödie, in der es um einen Meteroriten geht, der die Erde zerstören kann, sehr viel Spass. Ab 9.12. im Kino, ehe «Don't Look Up» uns bei Netflix über die Weihnachtstage hilft. (noch nicht gesehen)
Das Musical neu verfilmt und das auch noch von Steven Spielberg. Eine Riesensache ist diese Neuauflage der Geschichte über Liebe und erbitterte Rivalität im New York der 1950er-Jahre. Ein ausführlicher Artikel erscheint in ein paar Tagen an dieser Stelle. Ab 9.12. im Kino.
«Cité Gagarine», so lautet der Name einer Hochhaus-Siedlung in der Nähe von Paris, die bald abgerissen wird. Dass just dort in der Figur von Yuri ein echter Gagarine (in Anspielung auf den russischen Astronauten Yuri Gagarine, der als erster Mensch im All war) lebt, ist die Ausgangslage in diesem Film. Denn Yuri träumt davon, Astronaut zu werden. Als die Siedlung abgerissen werden soll, verlassen die Bewohner nach und nach ihre Wohnungen. Nur Yuri und seine Freunde bleiben zurück in ihrem Kosmos und schmieden einen Plan. Sehr poetisch, sehr nachdenklich und in sich stimmig. Ab 9.12. im Kino. (bereits gesehen)
Nach «Eternals» im November folgt im Dezember noch eine Marvel-Kiste der Superlative: Spider-Man kommt zurück, Tom Holland als Superheld kriegt es diesmal mit Benedict Cumberbatch in der Figur von «Doctor Strange» zu tun. Wir sind gespannt. Ab 15.12. im Kino. (noch nicht gesehen)
Penélope Cruz und Milena Smit spielen im neuen Film der Regie-Ikone Pedro Almodóvar zwei Frauen, die ungeplant schwanger werden. Mehr mag ich dazu jetzt auch nicht schreiben, da ich den Film noch nicht gesehen habe. Aber Almodóvar ist ja eigentlich fast immer ein Kinobesuch wert. Ab 16.12. im Kino.
An Weihnachten dürfte es heuer viele ins Kino ziehen: Neo (Keanu Reeves) ist zurück, diesmal in «The Matrix Resurrections», die vierte Folge der Filmreihe, die Keanu Reeves zum Weltstar machte. Teil 4 führt die Original-Hauptdarsteller Reeves und Carrie-Anne Moss in ihren Rollen als Neo und Trinity erneut zusammen. Ab 23.12. im Kino. (noch nicht gesehen)
Noch nicht genug? Vor lauter Kino kommt man ja kaum noch zu Schlaf, geschweige denn zum Arbeiten. Und dann wartet auch noch der neue Woody Allen auf. Noch ein Grosser also, auf den viele herbeigesehnt haben. Ab 30.12. im Kino. (noch nicht gesehen)
Benedict Cumberbatch als Phil Burbank, ein gefürchteter und eigenbrötlerischer Farmer im US-Bundesstaat Montana zur Wende zum 20. Jahrhundert. Western in grossartig gefilmten Bildern und einer überraschenden Story um einen etwas queeren Eindringling, der die sowieso komplizierte Beziehung zwischen Phil und seinem Bruder auf die Probe stellt. Nach dem Kino kommt der Film ab 1.12. auf Netflix. (bereits gesehen)
«Haus des Geldes» geht in die letzte Runde: Netflix machte es spannend und splittete die letzte Staffel in zwei Teile. Nach Teil 1 im September erscheinen diesen Monat die restlichen Episoden der Erfolgsserie aus Spanien.
Und darin liegt das Geheimnis des Erfolgs: «Haus des Geldes» bringt alle Elemente eines guten Raubüberfall-Filmes, eines sogenannten Heist-Films, zusammen. 1. Ein Plan, dessen Perfektion sich erst mit der Zeit – auch durch eine komplexe Rückblendenstruktur – offenbart. 2. Der Professor als Identifikationsfigur. Er hat alle potenziellen Unwägbarkeiten mitgedacht. 3. Es menschelt. Die Charaktere sind komplex und besitzen unterschiedliches Temperament, sind einem aber alle irgendwie sympathisch, weil sie einen glaubhaften Hintergrund bekommen. 4. Der edle Grund: Die Diebe (genau genommen sind sie noch nicht mal das) stellen sich mit ihrer «gewaltlosen» Aktion gegen das kapitalistische und korrupte System und führen die Polizei als dessen Vertreterin an der Nase herum. Das gefällt der Bevölkerung, die ihnen auf der Strasse zujubelt – genauso wie dem Publikum vor dem Bildschirm.
Das Spiel über so viele Filmminuten auf die Spitze getrieben habe erst «Haus des Geldes». Teil 2 der fünften und letzten Staffel ab 3.12. bei Netflix. (bereits gesehen)
(siehe Kinostarts oben), ab 15.12. bei Netflix
Diese Serie basiert auf dem gleichnamigen Debütroman von Philipp Meyer, der im deutschsprachigen Raum unter dem Titel «Rost» erschien. Wie Sky Show schreibt, ist die neunteilige Serie ein Familiendrama und eine zeitlose Geschichte über den Wunsch nach einer besseren Zukunft, während man von der Vergangenheit gefangen gehalten wird. Die Story spielt in einer Stadt im US-Bundestaat Pennsylvania, auch Rust Belt genannt, und wird aus dem Blickwinkel des Polizeichefs Del Harris erzählt. Als die Nachricht von einem Mord die Stadt erschüttert, muss Harris entscheiden, wie weit er zu gehen bereit ist, um den Sohn der Frau, die er liebt, zu schützen. Ab 15. Dezember bei Sky Show. (noch nicht gesehen)
(siehe unter Kinostarts oben), ab 24.12. bei Netflix.
Episch, brutal und sehr roh: «Gomorrha» heisst die fünfteilige Serie, die Sky in Italien gedreht hat. In der Adaption des Buchs von Mafia-Experte Roberto Saviano dreht sich alles um den mächtigen Savastano-Clan in der Mafia-Hochburg Napoli. Es ist ein Wiedersehen mit dem Savastano-Spross Gennardo, genannt Genny, der sich definitiv von seinem Traum verabschieden muss, ein normales Leben zu führen.
Längst hat er seinen wichtigsten Verbündeten, Ciro, genannt L'Immortale (der Unsterbliche), verloren. Doch ist es so, wie es scheint? Staffel 5 ab 30.12. bei Sky Show.
Wer von «Gomorrha» nicht genug kriegt, dem sei das Spin-off der Serie empfohlen, angesiedelt zwischen der vierten und nun erwarteten letzten Staffel von «Gomorrha». Sie dreht sich um Ciro, den «Unsterblichen». Wir sahen, wie sein Körper im Golf von Neapel sank. Doch ist er wirklich tot? Und wer war Ciro, ehe er zum unsterblichen Krieger im Dienste der neapoletanischen Mafia wurde? Ab dem 23.12. bei Sky Show. (noch nicht gesehen)
«Eternals» Disney hat sich für die 25. Marvel-Superhelden-Verfilmung niemand geringeren geschnappt als Chloé Zhao, deren «Nomadland» an den diesjährigen Oscars abräumte. Ihr Film «Eternals» mit zehn sehr unterschiedlichen Superhelden-Charakteren, unter ihnen ein Schwuler, eine Gehörlose und eine 55-jährige Latina, dreht sich um die Entwicklung und Rettung der Menschheit über die Jahrtausende. Verstaubt ist da aber nichts. Im Gegenteil: Chloé Zhao verleiht ihren Superhelden Menschlichkeit und sehr viel Herz. «Eternals» bietet viel gute Unterhaltung mit einem Touch Nachdenklichkeit. Bestens geeignet für die grosse Leinwand. Ab dem 3. November im Kino.
«Petite Maman» Nach dem Tod ihrer Grossmutter fährt die achtjährige Nelly mit den Eltern in deren Haus, um es zu räumen. Als Nelly aufwacht, erfährt sie, dass ihre Mutter Marion unvermittelt abgereist ist. Sie sucht im Wald nach der Hütte, die ihre Mutter im selben Alter gebaut hat. Dort trifft Nelly auf die gleichaltrige Marion, deren junges Ich. Was sich anhört wie ein Zeitreisefilm, zeigt völlig unspektakulär, wie man sich durch Erinnerung und Fantasie geliebten Menschen verbunden fühlen kann. «Es geht weder um Vergangenheit noch Zukunft, sondern um die gemeinsame Zeit», sagt Regisseurin Céline Sciamma («Portrait de la jeune fille en feu»). Ein wunderbarer Film. Ab 4. November im Kino.
«Harald Naegeli – Der Sprayer von Zürich» Für die einen ein Pionier, für die anderen ein Straftäter: Harald Naegeli sprayte seit den 1970er-Jahren seine Strichfiguren an öffentliche Mauern der Zwingli-Stadt und wurde 1983 mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nun ist Naegeli 80 Jahre alt und vom Düsseldorfer Exil in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Berührender Dokumentarfilm über eine spannende Figur. Ab dem 4. November im Kino.
«Grosse Freiheit» Grossartig erzähltes (Gefängnis-)Drama über die Entwicklung des gesellschaftlichen Umgangs mit Homosexualität von 1945 bis 1968, Freundschaft und Liebe. Die Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich werfen alles in ihre jeweilige Rolle. Man hat das Gefühl, bei ihnen im Gefängnis zu sitzen, so intim ist die Inszenierung, so natürlich ihr Spiel. Ab 18. November im Kino.
«Stürm – bis wir tot sind oder frei» Dieser Schweizer Film erzählt die Geschichte um den Schweizer «Ausbrecherkönig» Walter Stürm und dessen Anwältin Barbara Hug, die spätere Mitarbeiterin von alt Bundesrat Moritz Leuenberger. Grossartige Darbietung der Schauspieler Joel Basman und Marie Leuenberger. Schön erzählte Geschichte von den Zürcher Krawallen über den Kampf gegen das rückständige Schweizer Rechtssystem in den 1980er-Jahren. Ein Highlight und ab 25. November im Kino.
«Finch» Tom Hanks spielt einen Endzeit-Überlebenden, der nach seinem Ableben einen Begleiter für seinen treuen vierbeinigen Freund schafft; in Form eines Roboters. Der Trailer zumindest verspricht einen spassigen Film. Ab dem 5. November bei Apple TV+.
«Narcos: Mexico» Endlich da, die finale Staffel 3 von «Narcos: Mexico», Abschluss der Erfolgsserie von Netflix, die mit der Geschichte des kolumbianischen Drogenhändlers Pablo Escobar («Narcos») ihren Beginn nahm. Juarez, Tijuana, Sinaloa: Welches der Kartelle gewinnt den mexikanischen Drogenkrieg? Fans warten schon lange, wir sind gespannt, wie cool die «Narcos»-Macher den Abschluss feiern. Ab 5. November bei Netflix. Und weil so kultig, zur Einstimmung gleich mal der «Narcos»-Originalsoundtrack.
«Dopesick» Die US-amerikanische Opioidkrise verfilmt in einer fünfteiligen Miniserie mit Michael Keaton. Der Plot begibt sich laut Machern zu den Epizentren des Kampfes mit der Opioidabhängigkeit. Heftig und erschütternd wird die Miniserie angekündigt. Ab dem 12. November bei Disney+.
«Tiger King» Staffel 2. Diese Doku-Serie über den sehr extrovertierten und kriminellen Grosskatzen-Besitzer Joe Exotic ist nun eine Staffel reicher. Staffel 1 war Kult. Wird sich abermals zeigen, dass die Tiger und Leoparden Schmusekater sind im Gegensatz zu deren Besitzer, der nun auch noch in einen Auftragsmord verwickelt ist? Bei Netflix ab 17. November.
«Scenes From A Marriage» Ingmar Bergman reloaded, könnte man sagen. Diese Mini-Serie aus dem Hause HBO, einer neuen Adaption des Filmklassikers «Szenen einer Ehe» von Bergmann, dreht sich um das scheinbar perfekte Paar Mira und Jonathan in einem Vorort von Boston. Ausgerechnet im Zuge einer Gender-Studie über Ehe, bei der die beiden mitmachen, bahnt sich eine Krise zwischen dem Paar an. Ab 19. November bei Sky Show.
«Succession» Auch diese Erfolgsserie aus dem Hause HBO kommt mit Staffel 3 zurück. Die Geschichte um den Machtkampf in einem Familien-Firmenimperium nimmt immer wieder neue Wendungen, ein Familienkrieg droht. Höchste Zeit, in die beiden ersten Staffeln reinzuschauen. Diese gibt es bei Sky Show. Staffel 3 erscheint dort am 22. November.
«The Beatles: Get Back» Diese Doku-Serie von Oscar-Regisseur Peter Jackson («Lord Of The Rings») verspricht intime Einblicke in Aufnahmesessions der Beatles; bedeutende Momente der Musikgeschichte inklusive. Dreiteiler ab 25. November bei Disney+.