Sie war früher Hausbesetzerin, fährt heute im Zug vorwiegend 1. Klasse und lernt nicht gerne neue Menschen kennen. Im Podcast «Wahrheit, Wein und Eisenring» spricht Filmemacherin Güzin Kar offen darüber.
Dieser Artikel ist Teil von «Wahrheit, Wein und Eisenring»: Der Podcast ohne Tabus.
Güzin Kar ist als Drehbuchautorin der Serie «Seitentriebe» bekannt. 2021 war sie als Regisseurin mit ihrem Kurzfilm «Deine Strasse» sogar im Rennen um einen Oscar. In der neusten Podcast-Episode spricht die Filmemacherin erstmals über ihre Tabus. Was sie zum Thema Falten sagt, wieso sie auf billig produzierte Datingshows steht und warum sie den Kauf einer Pizza für ihre Freunde für den grössten Luxus hält, erzählt sie im Gespräch mit Host Yvonne Eisenring.
Im Podcast «Wahrheit, Wein und Eisenring» unterhält sich Yvonne Eisenring mit prominenten Persönlichkeiten über Themen, über die man in der Öffentlichkeit kaum spricht. Ihre Gäste ziehen Karten von einem Stapel mit Begriffen, sogenannten Tabuthemen. Das gezogene Wort gibt das Thema vor. Das Gespräch dauert rund 40 Minuten. Es kann jederzeit abgebrochen werden, auch dürfen Fragen verweigert oder an Yvonne Eisenring zurückgestellt werden. Einzige Ausnahme: Lügen. Das ist nicht erlaubt. (lex)
«Schon sehr früh in meiner Jugend habe ich für mich Reichtum definiert. Es ist keine Zahl, sondern etwas, das ich haben wollte. Im Erwachsenenalter hatte ich den Wunsch, einmal so viel Geld zu haben, dass ich mit meinen Freunden spontan eine Pizza essen gehen kann, ohne Angst zu haben, dass ich meine Fixkosten nicht decken kann. Das ist für mich Reichtum. Ich möchte nicht überlegen müssen, ob ich mir das leisten kann oder nicht. Ich möchte auch nicht eingeladen werden, sondern ich will meine Freunde einladen. Ich will mich nicht mit Geld befassen müssen. Das ist für mich Luxus und Reichtum.»
«Ich liebe Vorabendsendungen wie ‹First Dates›. Diese billig und schlecht produzierten Datingshows muss ich mir einfach immer ansehen. Es ist für mich Unterhaltung, ich brauche das irgendwie.»
«Ich bestehe, glaube ich, nur aus Komplexen. So sage ich etwa Tagungen ab, wenn ich sehe, dass ein gemeinsames Mittagessen eingeplant ist. Ich habe nämlich schreckliche Angst alleine dazustehen beim Mittagessen. Ich bin zwar extrovertiert, aber nicht kontaktfreudig. Ich kann mit jedem sprechen und finde schnell ein Thema. Aber ich lerne nicht gerne einfach so neue Menschen kennen.»