Filmpreis
«Olga» erhält Schweizer Filmpreis für besten Spielfilm – Ehrenpreis geht an den Innerschweizer Fredi M. Murer

Elie Grappe erhält für seinen Film «Olga» den Schweizer Filmpreis 2022 für den besten Spielfilm. Die Quarz-Trophäe für den besten Dokumentarfilm geht an «Ostrov – die verlorene Insel».

Peter Walthard
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Der Spielfilm «Olga» wurde von der Schweizer Filmakademie mit gleich drei Preisen geehrt.

Der Spielfilm «Olga» wurde von der Schweizer Filmakademie mit gleich drei Preisen geehrt.

Keystone

Am Freitag wurden in Zürich im Beisein von Bundesrat Alain Berset die Gewinner des Schweizer Filmpreises 2022 verkündet. Als besten Spielfilm zeichnete die Schweizer Filmakademie «Olga» von Elie Grappe aus. Der Film wurde ausserdem mit dem Preis für das beste Drehbuch und den besten Ton gewürdigt. Der Film handelt von einer ukrainische Turnerin, die 2014 im Schweizer Exil überrascht wird vom Ausbruch der Euromaidan-Proteste in ihrer Heimat. In den letzten Wochen hat der Film traurige Aktualität erhalten: Anastasia Bu­diashkina, die als Laiendarstellerin die Hauptrolle spielt, hat nach der Flucht aus ihrem Wohnort Charkiw Zuflucht in der Schweiz genommen.

Die Quartz-Trophäe für den besten Dokumentarfilm erhielt «Ostrov - Die verlorene Insel» von Svetlana Rodina und Laurent Stoop.

Fredi M. Murer von Bundesrat Alain Berset gewürdigt

Alain Berset übergibt den Ehrenpreis an Fredi M. Murer

Alain Berset übergibt den Ehrenpreis an Fredi M. Murer

Bild: Walter Bieri/ KEYSTONE (Zürich, 25. März 2022)

Der mit 30'000 Franken dotierte Ehrenpreis des Schweizer Filmpreises ging an Fredi M. Murer. Der in Nidwalden geborene und in Uri aufgewachsene Regisseur hat unter anderem mit dem auch international beachteten Drama «Höhenfeuer» Bekanntheit erlangt. Der Preis ist mit 30'000 Franken dotiert. Bundesrat Alain Berset würdigte Murer in Zürich persönlich mit einer Laudatio. «Sie haben Werke geschaffen, die durch ihre Zeitlosigkeit den Schweizer Film massgeblich geprägt haben», sagte Berset zu Murer.

Zum besten Kurzfilm gekürt wurde «Über Wasser» von Jela Hasler, bester Animationsfilm wurde Marcel Barellis «Dans la Nature».

Am meisten Nominierungen erhalten hatte das Sozialdrama «La Mif» von Regisseur Frédéric Baillif. Der Film dreht sich um ein Mädchenheim in der Westschweiz. Ausgezeichnet wurden Claudia Grob als beste Darstellerin, Anaïs Uldry als beste Nebendarstellerin und Frédéric Baillif für die beste Montage.

Den Spezialpreis der Akademie erhielt Nicole Hoesli für das Szenenbild in «Soul of a Beast». Der Film von Regisseur Lorenz Merz erhielt ausserdem die Quartz-Trophäen für den besten männlichen Darsteller (Pablo Caprez), die beste Filmmusik und die beste Kamera.

Insgesamt hatten die 476 Mitglieder der Schweizer Filmakademie 96 Filme in 13 Kategorien gesichtet und beurteilt. Die Gewinner werden aufgrund dieser Empfehlungen vom Eidgenössischen Departement des Innern ausgewählt. Realisiert wird der Filmpreis vom Bundesamt für Kultur in Zusammenarbeit mit der SRG und der Association Quartz Genève Zürich. Nächstes Jahr soll die Preisverleihung in Genf stattfinden.