Startseite
Kultur
Kultur Zentralschweiz
Das Kammermusikfestival Klang Meggen feiert Jubiläum in der St. Charles Hall Meggen, dem schlossähnlichen Palais – mit dem Stradivari Quartett als Ensemble in residence.
Die «klang»-Sommerkonzerte finden zum 10. Mal statt und feiern ihr Jubiläum nach dem bewährten Erfolgsrezept. Dazu gehört, dass Veranstalter Roland Meier Topqualität anstrebt, indem er um prominente Namen – wie dieses Jahr das Stradivari Quartett «in residence» – wechselnde Musikerkombinationen gruppiert. Hinzu kommt eine familiäre Ambiance in den Konzerten wie in den separat buchbaren Dinners, wobei der künstlerische Leiter, der Klarinettist Fabio di Càsola, hier wie dort als sympathischer «Gastgeber» präsent ist.
Der Glamourfaktor wird dieses Jahr passend zum Jubiläum erhöht durch die St. Charles Hall Meggen als Veranstaltungsort. Denn diese ist quasi die Luxusvariante von Schloss Meggenhorn, wo das Klang-Festival sonst stattfindet – es ist wegen Renovationsarbeiten geschlossen.
Dass das schlossähnliche Palais regelmässig für Filmaufnahmen verwendet wird, greift das Jubiläumsprogramm auf.
So spielt der Samstagabend mit dem Stradivari Quartett und dem Pianisten Adrian Oetiker mit «Filmischer Leidenschaft». Für diese steht, nach Mendelssohns zweitem Streichquartett, das Klavierquartett in g-Moll von Johannes Brahms. Denn das wehmütige Mittelstück aus dessen Zigeuner-Finale begleitet im Film «Monsieur Hire» dessen heimliche Liebesleidenschaft (Samstag, 25. Juni, 17.45).
Kammermusik quasi im cineastischen Breitwandformat bietet der ganz festivalgemässe Auftakt vom Freitagabend. Fabio di Càsola versammelt freundschaftlich verbundene Musiker für die Aufführung von Schuberts Oktett für Bläser und Streicher, mit dem sich der Komponist den «Weg zur grossen Sinfonie» bahnte (Freitag, 24. Juni, 18.45 Uhr). Als Schubertiade schliesst das Festival auch am Sonntag (26. Juni, 17.45 Uhr). Nach einem Trio- und Quartettsatz von Schubert und Mahler vereinen sich Mitglieder des Stradivari Quartetts (Xiaoming Wang, Violine; Maja Weber, Violoncello; Lech Antonio Uszynski, Viola) mit dem Kontrabassisten Josef Gilgenreiner und Oetiker am Klavier zu Schuberts «Forellenquintett».
«Am Wasser» spielt im besten Fall auch das Rahmenprogramm. Bei schönem Wetter werden Apéro und Essen auf der Terrasse serviert. Entdeckungen für Neugierige bietet die Sonntagsmatinee (26. Juni, 11.00). Hier erklingen mit spätromantischen Klarinettentrios von Carl Frühling und Alexander Zemlinsky nicht nur Raritäten. Es kommt auch zur persönlichen Begegnung zwischen dem künstlerischen Leiter Fabio di Càsola, der Cellistin Maya Weber des Quartetts in residence und dem Pianisten Per Lundberg. Wiedergaben «con fantasia», wie sie Zemlinsky verlangt, sind bei «klang» also auch durch neuartige Kombinationen vertrauter Namen Programm.
Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. Juni. Programm/Vorverkauf: www.klang.ch, Tel. 079 250 79 02.