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Die Musikerin und Künstlerin Viviana Galli stellt im Kunstraum Hochdorf aus. Dabei zeigt sich, wie vielfältig Poesie aufleuchten kann.
Poesie findet ihren Ausdruck in vielerlei Formen. Auch bei Viviana Galli. Musik machen, malen, modellieren, Gedichte schreiben: Die 1954 geborene Musikerin beschäftigt sich parallel zur Musik mit der bildenden Kunst. Periodisch setzt sich Viviana Galli mit unterschiedlichen Themen auseinander. So sind über die Zeit tagebuchartige Werkgruppen entstanden. Im Kunstraum Hochdorf zeigt Viviana Galli nun erstmals ein breites Spektrum ihres künstlerischen Werks.
Die Ausstellung präsentiert drei Werkgruppen. Da wären zunächst Keramiken aus den letzten drei Jahren, kleine bemalte und glasierte Tonobjekte von Figürlichem bis hin zu abstrakten Skulpturen und einer Assemblage kleiner Keramiken, die als Wandteppich inszeniert sind.
Eine zweite Werkgruppe bildet eine Auswahl von aus über Jahren entstandenen Gedichten, übertragen in Handschrift mit Kreide auf schwarz grundierte kleine Leinwände. Die dritte Werkgruppe besteht aus Ölmalereien aus dem Jahr 2002. Sie sind während des Afghanistankriegs entstanden und thematisieren die Zerstörung einer fröhlichen und farbigen Kultur.
Viviana Galli lebt und arbeitet in Luzern und in Verduno im Piemont. Sie war langjährige Dozentin für Klavier an der Pädagogischen Hochschule Zürich, sie zeichnet, malt, schreibt und setzt sich als Pianistin mit Werken wenig bekannter Komponisten auseinander: 2009 ist eine CD mit Sonaten von Padre Antonio Soler erschienen.
«Ich kenne Viviana Galli als Pianistin. Sie spielt Sonaten des spanischen Mönchs Antonio Soler aus dem achtzehnten Jahrhundert. Es sind leichte, zumeist heitere Töne, die hoch über dem Boden schweben, wenn nicht sogar als Wolken.»
Das sagt Kunsthistoriker Guido Magnaguagno über Viviana Galli. «Sie spielt auch zeitgenössische Klaviermusik. Und sie malt, sie dichtet und brennt Keramiken.» Das alles falle ihr sehr leicht.
«Auch wie sie durch die Welt geht, hat etwas Schwebendes, Engelhaftes, meist in Weiss und neuerdings mit weissem langen Haar. Der Engel Viviana lebt in einem enigmatischen Zwischenreich. Er erfindet Gestalten, die es unten bei uns nicht gibt. Er zaubert sein eigenes Blumenmeer, einen hängenden Garten, einen Blumenteppich.»
Hinweis
Ausstellung «Viviana Galli. Ceramiche & Poesie» bis 31. Juli 2022 im Kunstraum Hochdorf. Geöffnet Fr/Sa/So, 15-18 Uhr. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit einem Vorwort von Guido Magnaguagno, früherer Leiter des Museum Tinguely in Basel. www.kunstraum-hochdorf.ch