Mein Thema
Krieg und Frieden

Gedanken zur Ohnmacht in Zeiten des Krieges.

Hansruedi Kleiber
Hansruedi Kleiber Jetzt kommentieren
Drucken
Hansruedi Kleiber, Präfekt der Jesuitenkirche.

Hansruedi Kleiber, Präfekt der Jesuitenkirche.

«Nie wieder Krieg!» hiess es einmal. Und heute? Nach langer Friedenszeit ist bei uns in Europa wieder Krieg. 1963 hat Papst Johannes XXIII. ein bedeutendes Rundschreiben verfasst: «Pacem in Terris», «Frieden auf Erden». In der Folge hat die Kirche die Abrüstung propagiert und die Frage nach einem «gerechten Krieg» negativ beantwortet.

Pazifisten haben heute einen schweren Stand. Soll man sich nicht wehren dürfen? Soll man Freiheit und Eigentum nicht verteidigen dürfen? Und doch: Ist es nicht zu verständlich, wenn Entscheidungsträger vor einer Eskalation warnen? Wir kommen uns in dieser Situation ohnmächtig und hilflos vor. Wie können verfeindete Nationen wieder zurück zum Frieden finden?

Jesus preist in seiner Bergpredigt jene selig, die Frieden stiften. Den Jüngern verkündet er: «Meinen Frieden gebe ich euch» (Joh 14, 27). Den Frieden zu bewahren, ist uns anvertraut. Er ist Gabe und Aufgabe zugleich. Er soll in unserm Herzen leben, in unseren Familien, in unserem Land und in der Völkergemeinschaft. Mit Gewalt lässt sich kein Friede machen. Der Prophet Jesaja hatte eine hoffnungsvolle Vision: «Gott wird die Menschen dazu bringen, dass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmelzen und ihre Lanzen zu Winzermessern» (Jes 2, 3f.).

Hansruedi Kleiber
Präfekt der Jesuitenkirche
hansruedi.kleiber@kathluzern.ch

0 Kommentare
Mehr zum Thema