Während der aktuellen Pandemie ist Handhygiene elementar. Doch wie macht man es richtig, um seine Hände gleichzeitig zu schonen? Eine Dermatologin gibt wertvolle Tipps, die auch Männer beachten sollten.
Gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es nach heutigem Wissensstand noch monatelang keinen Impfschutz und keine spezifisch wirkenden Medikamente. Handhygiene gehört daher auf absehbare Zeit zu den wichtigsten Schutzmassnahmen, kann doch das Virus durch Kontakt von der Hand zum Gesicht übertragen werden. Regelmässiges und gründliches Händewaschen mit Seife oder auch die Verwendung eines Desinfektionsmittels sind unabdingbar.
Kehrseite: Die Hände werden in Mitleidenschaft gezogen. Der natürliche Schutzmantel der Haut wird beeinträchtigt, Austrocknung kann zu einem Handekzem führen, und in Rissen können sich Keime ansiedeln. Es ist deshalb wichtig, dass man eine Reihe von Tipps beachtet:
1. Beim Händewaschen sollte das Wasser am besten lauwarm sein, nicht zu heiss.
2. Möglichst milde, parfümfreie Seifen (zum Beispiel die gute alte Kernseife) oder Flüssigsyndets verwenden.
3. Sorgfältig mit klarem Wasser nachspülen und abtrocknen, insbesondere die Fingerzwischenräume.
4. Handwaschpasten oder Bürsten nur bei sehr starker Verschmutzung einsetzen.
5. Regelmässig sollte eine pflegende Handcreme einmassiert werden, möglichst nach jedem Händewaschen. Hier gilt: Viel hilft viel. Die Creme muss jedoch nicht dick aufgetragen werden, sondern besser dünner, dafür häufiger.
6. Das Tragen von Schmuck sollte auf das Minimum reduziert werden. Auch Nagellack oder künstliche Nägel führen zu zusätzlicher Austrocknung. Beides ist auch nicht im Sinne der Hygienemassnahmen.
7. Tätigkeiten, welche zusätzlich die Hände belasten, vor allem Hausarbeit, sollten möglichst mit einfachen Einmalhandschuhen erfolgen.
Falls es dennoch zu einem Trockenheitsekzem kommt, verbunden auch mit Einrissen der Haut, können Cremes mit Zusatzstoffen wie Harnstoff, Mandelöl, Liposomen oder Mikrosilber helfen, den Barrierenaufbau der Haut zu beschleunigen. Zur Nacht sollte dann eine reichhaltige Handcreme dick aufgetragen werden, darüber Baumwollhandschuhe anziehen.
Sollten die Beschwerden zunehmen, kann vorübergehend auch eine kortisonhaltige Creme eingesetzt werden. Aber Vorsicht: Machen Sie diese bitte nur auf ärztliche Anordnung und unter Kontrolle. Kortison ist zwar ein Segen, falsch angewendet kann dadurch aber eine unangenehme Hautverdünnung hervorgerufen werden. Ist die Hautschutzbarriere einmal sehr stark gestört, braucht es danach oft mehrere Monate, bis diese wiederhergestellt ist.
Noch zwei praktische Tipps für Ihre Hautpflege während der Coronazeit:
1. Nutzen Sie einen Teil der Zeit, die Sie sonst für Kosmetik, etwa das Auftragen von Nagellack, eingesetzt haben, jetzt vermehrt zur Pflege Ihrer Haut, speziell der Hände. Gepflegte Haut ist schöne Haut.
2. Mischen Sie einer medizinischen Pflegesalbe, die oft reichhaltig und nicht duftend ist, ein wenig von Ihrer Lieblingscreme bei. So stellt sich eher ein Wellness-Feeling ein.
* Dr. med. Anna Caroline Maassen ist Fachärztin für Dermatologie, Dermacenter AG, Küssnacht und Brunnen, www.dermacenter.ch