Wir sind im Sommer sehr gerne draussen. Ausser Cervelat zu bräteln, haben wir allerdings bislang nichts ausprobiert, was das Kochen im Freien betrifft. Hätten Sie uns ein paar gute Tipps – angefangen beim Feuermachen bis hin zu ein paar geeigneten Rezepten?
Draussen zu kochen, gibt einem das Gefühl der Freiheit. Und ausser einem feuerfesten Topf braucht es dazu fast nichts. Am einfachsten ist es, eine vorgesehene Feuerstelle zu nutzen. Das schützt auch Fauna und Flora. Gibt es keine solche Stelle, sollte man mindestens mit ein paar Steinen die Feuerstelle eingrenzen. Das verhindert ein Ausbreiten des Feuers.
Gleichzeitig können drei grosse Steine im Dreieck so platziert werden, dass der Topf darauf sicher steht. Oder man trägt einen Pfannenknecht aus feuerfestem Material mit, auf den man den Topf stellen kann. Späne von dürren Stecken sind eine ideale Anzündhilfe für das zwischen den Steinen aufgestapelte Holz. Auch dünnes Nadelholz, Birkenäste oder Spiritus helfen, den Funken zu entfachen.
Als eigentliches Brennholz eignen sich Eiche und Ahorn, die weniger schnell verbrennen und länger glühen. Das Sammeln von Holz, das Feuermachen und das Kochen sind in Schweizer Wäldern normalerweise gestattet. Wer kein Feuer entfachen will, findet in Outdoorgeschäften Heizquellen mit Spiritus, Benzin oder Gas und das zugehörige Material in unterschiedlichen Preislagen.
Holzfeuer fasziniert immer. Da braucht es keine Kochkünste. Ideal ist Suppe. Sie braucht ausser einem feuerfesten Topf kaum Material. Weil die Flüssigkeit sicher zehn Minuten kocht, kann das Wasser aus dem Bach stammen. Unreinheiten werden in dieser Zeit abgetötet. Pro Person bis fünf Deziliter Wasser berechnen.
Während das Wasser mit etwas Bouillon gewürzt auf dem Feuer steht, können Saisongemüse in kleine Stücke geschnitten und in die Flüssigkeit gegeben werden. Oder jeder höhlt im Herbst einen kleinen Kürbis aus. Das Fruchtfleisch wird in der Bouillon weich gekocht, die Schale dient später als Suppentasse. Wer sich die Rüstarbeit draussen sparen will, kann zu Hause schneiden oder getrocknete Gemüsestücke mitnehmen.
Auch die Gewürzmischung kann zu Hause vorbereitet werden. Zur Suppe eignen sich Teigwaren, Reis, Gerste, Kartoffelwürfel oder rote Linsen, die in 15 Minuten gar sind. Werden die Zutaten von Beginn an dem Wasser beigegeben, rechnet man ein paar Minuten mehr.
Neben Suppen eignen sich «One-Pot-Rezepte». Hier gibt man alle Zutaten, etwa für Tomatenteigwaren, von Beginn an in den feuerfesten Topf und kocht sie mit dem Wasser auf. Wichtig ist, gut zu rühren. Robuste Handschuhe schützen vor Verbrennungen. Sind die Teigwaren al dente, sollte das Wasser verdampft sein. So bleiben Nährstoffe und Aromen erhalten. Wenn das Holz noch glüht, Streifen von Blätterteig um einen Holzstecken wickeln und über der Glut backen. Noch warm vom Holz nehmen, ein Schokoladenstängeli in die Teigröhre hineinschieben und geniessen.
* Monika Neidhart, Goldau, ist Hauswirtschaftslehrerin und FachjournalistinMAZ/FH www.textwerke.ch