Der Suzuki Vitara hat vieles, nur nicht zu viel «Pfupf». Deshalb schieben die Japaner nun das Modell Boosterjet hinterher. Es lockt mit einem neu entwickelten Benzinmotor.
Heinz Schneider
Mit einem Marktanteil von 2,3 Prozent gehört Klein- und Kompaktwagenhersteller Suzuki mittlerweile bei uns schon fast zu den Grossen. Ein Modell, das wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hat, ist der Vitara: Seit 1988 im Angebot, stürmt der Bestseller in seiner neu aufgelegten Version in der Schweizer Verkaufshitparade nach oben. Damit diese Entwicklung nicht nachlässt, gibt es eine Benzinauffrischung. Und zwar in Form eines komplett neu entwickelten Turbobenziners mit Direkteinspritzung und 140 PS. Der Boosterjet genannte Aluminium-Vierzylinder feiert im Vitara seine Premiere, soll nach und nach auch in anderen Modellreihen zum Einsatz kommen.
Eine gute Entscheidung des Managements, schliesslich hinterlässt der 1,4-Liter-Turbo im Testwagen einen überaus angenehmen Eindruck, wirft sich gleich nach dem Anfahren ins Geschirr und arbeitet geräuscharm, agil und harmonisch. Geschmeidig dreht der Vierzylinder hoch, peilt das Drehmoment-Maximum von 220 Newtonmetern schon bei 1500 Umdrehungen an, während der bisherige 1,6-Liter-Sauger sich im Vitara damit begnügt, sich erst bei 4400 Touren zu gerade mal 156 Newtonmetern aufzuschwingen. Über den Fahrmodus Sport kann per Drehschalter auf der Mittelkonsole sogar noch die Gaspedal-Kennlinie beeinflusst werden, womit das Triebwerk noch direkter auf Gasbefehle reagiert. Kein Schelm also, wer voraussagt, dass Vitara-Interessenten den bisherigen Benziner und den Diesel (je 120 PS) beiseitelassen und sich auf den Boosterjet konzentrieren werden.
Wichtig zu wissen: Im Vitara 1.4 Boosterjet gehört der Allradantrieb grundsätzlich dazu. Das System, Suzuki nennt es Allgrip, bietet neben der variablen Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse eine starre 50:50-Prozent Beaufschlagung bei schwierigen Traktionsverhältnissen. Ein elektronisches Sperrdifferenzial verhindert das Durchdrehen einzelner Räder.
Der Testwagen in der Topversion «Sergio Cellano» steht inklusive 6-Stufen-Automatik mit 32 490 Franken in den Preislisten. Wer das manuelle 6-Gang-Getriebe der Automatik vorzieht, spart 2000 Franken. So oder so: Das grosszügig geschnürte Ausstattungspaket fährt serienmässig mit. Darin enthalten sind unter anderem sieben Airbags, LED-Scheinwerfer, ein adaptiver Tempomat, die Berganfahr- und Bergabfahrhilfe, Parksensoren, Navi und Rückfahrkamera. Hinzu kommen verschiedene exklusive und entsprechend beschriftete Ausstattungsdetails, die auf das Topmodell hinweisen – zum Beispiel die Sitze, die Bodenteppiche oder die Seitendekors. Äusserlich gibt sich «Sergio Cellano» an rot umrahmten LED-Scheinwerfern und einem moderneren Kühlergrill-Design zu erkennen, dazu kommen eine Chrom-Auspuffblende und neu gezeichnete Aluräder in Glanzschwarz.
Innen herrscht ein völlig neues Ambiente mit Hang zum Detail. So sitzen die Passagiere auf bequemen Veloursleder-Polstern mit roten Nähten – ein gelungener Akzent, der sich am Lenkrad und auf der Beifahrerseite am Armaturenbrett wiederholt. Auch die Lüftungsdüsen, die kreisrunde Uhr oben auf der Mittelkonsole sowie der Tacho und der Drehzahlmesser tragen rote Ringe – ein gelungener Trick, mit dem der Boosterjet im Zusammenspiel mit der Aluminiumpedalerie schon optisch viel sportlicher wirkt als seine Schwestermodelle.
Modell: fünftüriges Kompakt-SUV
Motor/Leistung: 1,4-Liter-Turbo-Benziner mit 140 PS; max. Drehmoment 220 Nm bei 1500 U/min.
Fahrleistungen (Werk): 0 bis 100 km/h in 10,2 Sekunden; V-max: 200 km/h
Antrieb: Sechsstufenautomatik
Verbrauch: 5,5 Liter/100 km (Werksangabe)
Masse:4,175 m lang; 1,775 m breit; 1,610 m hoch; Radstand: 2,500 m
Gewicht: 1310 kg
Gepäckraumvolumen:375–1120 Liter
Preis: ab 32 490 Franken
www.suzuki.ch