Vorteil Maserati

In der Premiumklasse spielt die Musik vorab in Deutschland. Ein Italiener vermag aber in die Phalanx von BMW, Audi und Mercedes einzudringen. Und er hat der Konkurrenz sogar noch etwas voraus. Die Strahlkraft des Namens: Maserati. Das erzeugt Ehrfurcht.

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Ein Haifisch im Premiumbecken: Der Maserati Ghibli erinnert an den eleganten Räuber der Meere. (Bild Felix von Wartburg)

Ein Haifisch im Premiumbecken: Der Maserati Ghibli erinnert an den eleganten Räuber der Meere. (Bild Felix von Wartburg)

Ich würde gerne mal eines der folgenden Autos fahren (bitte ankreuzen): BMW 5er-Reihe, Mercedes CLS, Audi A7, Maserati. Wetten, dass bei einer solchen Ausschreibung die meisten Kreuze auf den Maserati fallen würden? Warum das so ist, lässt sich rational nur mit der Strahlkraft der Marke erklären. Maserati. Der Name fasziniert. Er hat so etwas Unerreichbares, so wie George Cloony, Tyler Swift, Roger Federer .... Und er steht für Eleganz, Sportlichkeit, – bella figura. Ja, diese coupéhafte Form des von uns gefahrenen Modelles Ghibli, die hat einfach das gewisse Etwas. Design ist zwar Geschmackssache, aber eine schöne Form ist nun mal eine schöne Form, basta. Eine «tierisch» sportliche Form um es zu präzisieren: Irgendwie erinnert der Ghibli mit seiner Front und dem Dreizack auf dem Kühlergrill sowie den seitlich in die Kotflügel hineingezogenen Bi-Xenon-Scheinwerfer an einen Haifisch in Angriffslust.

Der Kleine zeigt Grösse

Der Ghibli ist in den Ausmassen etwas kleiner als der Quattroporte, das Flaggschiff von Maserati. Klein wirkt das Auto optisch deswegen aber nicht, im Gegenteil: Mit einer Länge von knapp 5 Metern und einer Breite von 1,95 Metern ist der Ghibli eine ansehnliche Limousine. Der Schein täuscht diesbezüglich aber: Vier gross gewachsene Personen unterwegs im Maserati Ghibli, das geht nur einigermassen gut, wenn die Vorderleute bei der Sitzeinstellung Rücksicht auf die Hintermannschaft nehmen. Maximale Beinfreiheit vorne geht zu Lasten des Komforts auf den hinteren Rängen. Grosszügig bemessen ist dafür der Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern. Da passt ordentlich viel an Gepäck rein, nebst zwei grossen Reisekoffer lässt sich auch ein Golfbag locker verstauen.

Mehr Pfiff erwünscht

Der Innenraum des Maserati Ghibli vermag mit der Eleganz der Karosserie nicht ganz mitzuhalten. Die verwendeten Materialen sind zwar von einer in der Premiumklasse üblichen Wertigkeit, und auch die Verarbeitung ist tadellos, aber der Überraschungseffekt fehlt. Von einem Maserati erwartet man irgendwie mehr. Mehr Pfiff bei den Instrumenten etwa, die etwas gar bieder daherkommen. Oder auch mehr Seitenhalt in den Sitzen. Das wäre anbetrachts des Leistungsvermögen des Autos kein Luxus: Der 3-Liter-V6-Turbodieselmotor leistet 275 PS und generiert ein Drehmoment von satten 600 Newtonmetern bereits ab 2000 Umdrehungen. Obwohl über 1800 kg schwer, beschleunigt der Ghibli in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Top ist die Acht-Gang-Automatik, hinderlich beim Blinkvorgang dagegen die optional erhältlichen, übergrossen Schaltwippen am Lenkrad. Der Motor im Maserati Ghibli ist eine Entwicklung des inzwischen zum Fiat-Chrysler-Konzern zählenden Dieselmotorenherstellers VM Motori. Entsprechend kommt er auch in Auto-Modellen aus diesem Konzern zum Einsatz.

Fetter Sound

Stimmig zum Namen Maserati und zur Performance des Autos ist der Motorensound. Eigens dafür zuständige Modulatoren verstärken den Klang zusätzlich und fördern damit die Ehrfurcht vor der Marke akustisch. Vier Auspuffendrohre tragen das Optische dazu bei. Wer es gerne besonders sportlich hat: Eine wählbare Sporttaste neben dem Ganghebel lässt den Motor nicht nur höher drehen, auch der Ton wird deutlich fetter.

Laufkultur vom Feinsten

Die Höchstgeschwindigkeit des Maserati Ghibli liegt gemäss Werk bei 250 km/h. Die Laufkultur ist bei jedem Tempo hoch, und das Gefühl, ein exklusives Auto zu fahren, wird durch viele bewundernde Blicke immer wieder bestätigt. Jil Lüscher

Das Autos für Promis

Der Name Ghibli hat bei Maserati eine grosse Historie. Das von Giorgio Giugiaro gestaltete zweitürige Fliessheck-Coupé aus dem Jahre 1967 erregte zu seiner Zeit grosse Bewunderung und war in der Prominentenszene ein gefragtes Statussymbol. Nebst Stars wie Sammy Davis junior und Peter Sellers fuhren viele andere Prominente einen Maserati Ghibli. Heute ist die Marke auch bei der Masse beliebt: Die Verkaufszahlen des italienischen Luxussportwagenherstellers zeigen 2015 eine positive Tendenz auf. Maserati Schweiz schloss im ersten Halbjahr gegen 400 Verkaufsverträge ab. Der Erfolg ist vor allem auf den Ghibli und auf den Quattroporte zurückzuführen. Beide Fahrzeuge gibt es mit Allradantrieb und einer Drei-Jahres-Garantie ohne Kilometerbegrenzung.

www.maserati-zug.ch